Als das neue Auswärtstrikot der Nationalmannschaft im Frühjahr vorgestellt wurde, war nicht jeder begeistert. Pink-lila. Der ein oder andere befürchtete: Ein Trikot in dieser Farbe will niemand haben. Oder, dass es sich mehr um ein Mode-Accessoire, als um ein Trikot handele.
Große Nachfrage nach pink-lila Trikot
Doch weit gefehlt: Hersteller Adidas kurbelte das Marketing an. Und der Sieg der Nationalmannschaft beim EM-Auftaktspiel gegen Schottland tat wohl sein Übriges. Glücklich die Fans, die aktuell noch ein Trikot ergattern. Denn die Nachfrage ist riesig und die Auswärtstrikots momentan vielerorts ausverkauft. "Das pinke Trikot ist das am besten verkaufte Auswärtstrikot in der Geschichte aller DFB-Trikots", sagt Adidas-Sprecher Oliver Brüggen der Nachrichtenagentur dpa.
Wenige Sportgeschäfte können Nachfrage bedienen
Einer der wenigen Läden, die in München zuletzt die Nachfrage von Fans bedienen konnten, war das Sporthaus Schuster. Storemanager Tobias Zipfer spricht im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk von einer "extrem hohen Nachfrage", vergleichbar zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. "Das pinke Trikot läuft sehr, sehr gut", betont er. Als Gründe nennt er eine große Begeisterung für die EM – und zugleich die knappe Menge der Shirts. Zipfers Beobachtung: Gewinnt Deutschland ein Spiel, steigt insgesamt die Nachfrage nach Trikots. In diesem Sinne hofft er auf weitere Siege – und weitere Lieferungen von Adidas.
Trikot kostet viel Geld
Dabei müssen Fans für ein Trikot einiges auf den Tisch legen. 100 Euro kostet ein Shirt ohne weitere Aufdrucke, 75 Euro die Kindergröße. "Das schreckt natürlich schon ein bisschen ab", meint Victor Rehe. Wie viele andere sucht er im Sportgeschäft noch ein Trikot in der passenden Größe. Das pink-lila Trikot schaue cool aus, sei mal etwas anderes, irgendwie besonders und stelle auch ein Statement dar. 100 Euro seien zwar viel, aber die "schöne Erinnerung an die Heim-EM in ein paar Jahren" wert.
"Wenn ein Trikot, dann dieses", sagt Fußballfan Ralph Decker. Es habe in seinen Augen einen "Spirit von Aufbruch in eine neue Zeit". Die Herausforderung aktuell sei, überhaupt eines zu ergattern. In den vergangenen Tagen habe er in Berlin vergeblich gesucht.
Auch Katharina Seiler hat sich durchgerungen, ein pinkes Trikot zu kaufen. Der Preis habe sie bislang zögern lassen. Aber jetzt befürchte sie, dass sie gar keines mehr bekommt, wenn sie noch länger wartet. "Günstiger wird es sicher auch nicht", sagt sie.
Gegen Ungarn läuft Deutschland zum ersten Mal in pink-lila auf. Bei einem Sieg könnte der Hype um das Trikot noch größer werden. Beim nächsten Duell gegen die Schweiz spielt die Mannschaft dann aber wieder traditionell in weiß.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!