Das zweite Spiel ist immer besonders schwierig. Diese Legende zieht sich durch die jüngere deutsche Turniergeschichte bei Welt- und Europameisterschaften. Auch vor der EM-Partie (18.00 Uhr live in der Radioreportage) in Stuttgart gegen Ungarn wird bei der Fußball-Nationalmannschaft wieder vor einem Dämpfer nach dem furiosen Turnierauftakt beim 5:1 gegen Schottland gewarnt.
Thomas Müller schärfte daher nach dem Schottland-Spiel die Sinne. "Dieses Emotions-Gedusel liest sich immer ganz nett, aber es trägt dich keiner durchs Turnier", sagte der Routinier und forderte: "Du musst die Spiele gewinnen!" Der Spieler des FC Bayern weiß, wovon er spricht - immerhin ist die Heim-EM das achte große Turnier für den 34-Jährigen. "Wir hatten immer tolle Gefühle und haben dann gegen Ghana 2:2 gespielt und 2010 gegen Serbien verloren", erinnerte sich der Weltmeister von 2014.
Turnierweisheit stimmt nur bedingt
Bei der EM 2008 verlor die DFB-Elf nach einem überzeugenden 2:0-Sieg gegen Polen im zweiten Spiel gegen Kroatien mit 0:2. Stimmt also die deutsche Turnierweisheit "das verflixte zweite Spiel"? Nur bedingt: Denn zuletzt gab es mehr Siege als Niederlagen.
Seit dem 0:1 gegen Serbien bei der WM 2010 (nach einem 4:0-Auftaktsieg gegen Australien) hat die DFB-Elf kein zweites Turnierspiel mehr verloren, aber auch nicht unbedingt überzeugend gespielt. So wie beim von Müller angesprochenen 2:2 gegen Ghana bei der WM 2014, wo das DFB-Team sogar zurücklag und der eingewechselte Miroslav Klose eine Niederlage verhinderte - und das nach einem furiosen 4:0-Auftaktsieg gegen Portugal.
Auch bei der EM 2016 mühte sich die deutsche Nationalmannschaft zu einem Unentschieden: Dem 2:0 gegen die Ukraine folgte in Paris eine müde Nullnummer gegen Polen.
Bei den jüngsten Turnier-Enttäuschungen bei der WM 2018, der EM 2021 und der WM 2022 zeigte Deutschland im zweiten Spiel dagegen die jeweils beste Leistung - wenn auch letztlich vergebens. Und bei der letzten EM vor drei Jahren gab es in München im zweiten Gruppenspiel ein 4:2 gegen Portugal mit Cristiano Ronaldo.
BR24live zur Stimmung vor dem zweiten Gruppenspiel
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