Sie ist bislang in keinem historischem Kartenmaterial und keinen schriftlichen Quellen verzeichnet: Archäologen haben im Münchner Norden die Überreste einer unbekannten Siedlung aus dem Mittelalter entdeckt. Bei Untersuchungen auf dem Gelände des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in der Fröttmaninger Heide sind die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auf Hausgrundrisse, Öfen, Grubenhäuser und Erdkeller gestoßen, die aus dem 9. bis 13. Jahrhundert nach Christus stammen dürften.
Vergessene Mittelalterkirche entdeckt
Im Zentrum der Siedlung sei der Grundriss einer Kirche freigelegt worden, teilte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege mit. Rund um die ehemalige Kirche herum befänden sich etwa 20 Gräber. Unter dem einstigen Kirchenboden fanden sich Hinweise auf eine weitere Grabgrube.
Die Entdeckungen werfen ein neues Licht auf die Siedlungsgeschichte des Münchner Umlands und die Entwicklung und Organisation hochmittelalterlicher Siedlungen in der Region, heißt es aus dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.
Neue Funde und Analysen lassen Gechichte besser verstehen
Immer wieder helfen neue Funde und Analysen dabei, die Geschichte Münchens und des Münchner Umlands besser zu verstehen. Wissenschaftliche Untersuchungen in Neufahrn bei Freising zeigten erst kürzlich, dass drei Skelette, die dort gefunden wurden, bereits im Zeitraum zwischen 650 und 770 nach Christus dort bestattet wurden.
Neufahrn könnte demnach mindestens 100 Jahre älter sein als bislang angenommen. Der 17.000-Einwohner-Ort bei Freising wurde im Jahr 804 erstmals urkundlich erwähnt; deswegen ging man bislang davon aus, dass der Ort heuer 1.220 Jahre alt wird.
Dieser Artikel ist erstmals am 31. Juli 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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