An Deutschlands Schulen nimmt die Gewalt deutlich zu. Die Sicherheitsbehörden in den Bundesländern verzeichneten 2023 insgesamt 27.470 Gewaltdelikte an Schulen. Es handelt sich um ein Plus von 27 Prozent (5.900 Fälle) im Vergleich zum Vorjahr, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ/Externer Inhalt, möglicherweise Bezahl-Inhalt) berichtet. Hintergrund sind demnach Daten, die die zuständigen Behörden in den Ländern auf Anfrage hin übermittelt haben. Die Delikte umfassen etwa leichte oder auch schwere Körperverletzungen.
Auch Bayern verzeichnet einen Anstieg
Auf Nordrhein-Westfalen entfielen die meisten Gewaltdelikte im vergangenen Jahr, mit 4.808 Taten (2022: 2.972). Baden-Württemberg folgt dahinter mit fast 3.000 erfassten Delikten (2022: 2.456). Bei 2.850 lag die Zahl in Niedersachsen (2022: 2.295), in Berlin bei 2.721 (2022: 2.325). Bayern verzeichnet einen Anstieg der Fälle von Gewalt an Schulen auf 2.645 (2022: 2.228) und liegt demnach auf Platz fünf.
Während der Corona-Jahre 2020 und 2021 gab es weit weniger Delikte: 14.419 beziehungsweise 10.632 polizeilich erfasste Vorfälle, berichtet die NOZ. Allerdings waren in diesen beiden Jahren Schulen aufgrund der Pandemie zeitweise geschlossen. Aber auch im Vergleich des Vor-Corona-Jahres 2019 mit dem Jahr 2023 zeigt sich demnach bundesweit eine deutliche Zunahme. Doch nicht alle Bundesländer konnten Zahlen für 2019 übermitteln.
Sicherheitsdienste mit Kontrollen? Lehrerpräsident lehnt ab
Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, fordert explizite Personen an den Schulen, die sich um den Bereich Sicherheit kümmern. "Ich spreche nicht von klassischen Sicherheitsbeauftragten, die zweimal im Jahr einen Feueralarm organisieren. Sicherheit umfasst Gewaltprävention, Anti-Aggressionsschulungen, Verkehrssicherheit und Krisenintervention", sagte Düll. Sicherheitsdienste mit Metalldetektoren an Schulen lehnt er jedoch ab: "Wir sind keine Strafjustizzentren", sagte der Lehrerpräsident.
Mit Informationen von dpa
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