Stark gestiegene Baupreise, stark gestiegene Bauzinsen – die Krise der Bau- und Immobilienbranche spitzt sich zu. Auch in Nürnberg geht es derzeit turbulent zu. Auf der Baustelle des Mammutprojekts "The Q" in der Fürther Straße stehen die Maschinen seit vergangener Woche still: Baustopp. Doch von der Insolvenz der Gerchgroup ist in Nürnberg nicht nur das Projekt auf dem ehemaligen Quelle-Areal betroffen, sondern auch der geplante Uni-Campus auf dem Schöller-Areal in Nürnberg.
Uni-Campus in Nürnberg nicht bis 2026 fertig
Die Nürnberger Alpha-Gruppe wollte zusammen mit Gerchgroup das Projekt realisieren. Es müsse jetzt geklärt werden, wie es weiter geht, teilte die Alpha-Gruppe auf BR24-Nachfrage mit. Schon jetzt sei aber klar, dass der Campus nicht bis 2026 fertig, sondern sich mindestens um ein halbes Jahr verzögern wird. Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) betonte, man wolle die erziehungswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in der Stadt halten.
Nürnbergs OB: Genehmigungen sollen schnell ausgestellt werden
"Wir stehen parat. Und ich habe mit dem Baureferenten so weit vereinbart, dass wir alles daransetzen, dass, wenn Genehmigungen gebraucht werden, wir diese schnell stellen", sagte König BR24. Ende des Jahres soll es mehr Klarheit geben, wie es mit dem Projekt weitergehen kann. Am Ende entscheidet dann der Freistaat Bayern, der das Gebäude anmieten wird.
Bisher fand die Lehrerausbildung im Nürnberger Süden statt. Die Gebäude an der Regensburger Straße sind jedoch in einem schlechten Zustand. Deswegen sollte auf dem Gelände des Eis- und Lebkuchenherstellers Schöller im Nürnberger Norden ein moderner Uni-Campus mit Platz für 3.000 Studenten entstehen.
Großprojekt "Quelle-Areal" liegt auf Eis
Doch wie geht es mit dem ehemaligen Quelle-Areal in Nürnberg weiter? In der Fürther Straße in Nürnberg hatte der Quellekonzern sein Versandzentrum und ein Kaufhaus. Dort will die Gerchgroup auf dem Areal städtische Ämter, Läden, Wohnungen und Kindergärten bauen. Zumindest war das bis vergangene Woche so. Dann wurden die Bauarbeiten auf der riesigen Baustelle für das Mammut-Projekt "The Q" eingestellt.
Nürnbergs OB zu "The Q": "Wir werden es zu Ende bringen"
Doch Nürnbergs OB König zeigt sich dennoch zuversichtlich. In der Frankenschau aktuell im BR Fernsehen betonte er am Montag, die Stadt halte daran fest, Teile des Areals für ein Behördenzentrum anzumieten. "Wir werden es zu Ende bringen", sagte König. Zudem habe man alle Eigentümer, die an dem Projekt "The Q" beteiligt sind, an einen Tisch gebracht und Gespräche geführt. Dem vorläufigen Insolvenzverwalter wolle man so signalisieren, dass alle das Projekt zu Ende führen wollen – mit der Gerchgroup oder einem anderen Projektentwickler. Derzeit arbeitet sich der vorläufige Insolvenzverwalter durch die Unterlagen. Dann entscheidet sich, wie es mit "The Q" weitergehen kann.
- Zum Artikel: Schock nach Baustopp: Gerch beantragt Insolvenz für "The Q"
Im Video: Wie es mit "The Q" weitergehen soll
Dieser Artikel ist erstmals am 19.09.2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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