Ein paar Stühle, ein Tisch, eine Schauspielerin, ein Zuschauer oder eine Zuschauerin – das ist das Setting für "Angst". Im leeren Theaterbüro in der Heinrichgasse kommt das intime Schauspiel zur Aufführung. Sowohl für den einsamen Zuschauer als auch für Schauspielerin Lisa Wildmann selbst verspricht diese Eins-zu -Eins-Situation ein eingehendes Erlebnis zu werden.
Wildmann: "Es ist sehr intensiv"
"Man teilt einen Gedankenraum und eine Phantasie und kommt sich schon sehr nahe", sagt die Schauspielerin. "Auch im Erzählen der Geschichte trägt mich das woanders hin, als wenn ich das sozusagen kollektiv veräußere vor einem Publikum von 300 Leuten. Es ist sehr intensiv."
Die Person im Publikum müsse keine Angst haben, dass sie mitmachen muss. "Sie muss nur zuhören und sich darauf einlassen wollen", sagt Wildmann. "Es gibt niemanden, mit dem man das weiter besprechen oder teilen kann. Man ist mit seinen Gedanken alleine. Und das ist vielleicht auch etwas Besonderes."
Zweig-Novelle wird zum Theaterstück
Für die Produktion hat die Regisseurin und Schauspielerin Lisa Wildmann eine eigene Theaterfassung der Novelle "Angst" des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig erarbeitet. Zentrale Figur der Erzählung aus dem Jahr 1910 ist Irene Wagner. Die verheiratete Frau betrügt ihren Mann und entwickelt eine panische Angst, dass ihre Affäre und ihr Doppelleben auffliegen könnten.
Karten werden versteigert
Acht Aufführungen des intimen Eins-zu-Eins-Schauspiels sind am "Theater in Kempten" (TiK) angesetzt. Die Karten für jeweils eine Person oder ein Paar werden am Tag vor der Vorstellung versteigert. Der Erlös kommt dem Kemptener Frauenhaus zugute.
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