Österreich bangt um die Skisaison
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Skihütte in Zell am See

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Tourismus im Hochrisikogebiet: Österreich bangt um die Skisaison

Tourismus im Hochrisikogebiet: Österreich bangt um die Skisaison

Wieder ist das Nachbarland zum Hochrisikogebiet erklärt worden. Viele Familien mit Kindern haben ihren Winterurlaub bereits storniert. Weichen die Touristen jetzt auf die bayerischen Wintersport-Regionen aus?

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

Eine Bilderbuch-Landschaft, weiß-blauer Himmel, fein präparierte Pisten – und: sehr wenige Wintersportler. So stellt sich die Lage derzeit in Seefeld in Tirol unweit der bayerischen Grenze dar. Urlauber aus Deutschland meiden seit der jüngsten Hochrisiko-Warnung das Nachbarland wieder verstärkt.

Insbesondere Familien mit ungeimpften oder nicht vollständig geimpften Kindern sind von den Quarantäne-Regelungen nach ihrer Urlaubsrückkehr betroffen, denn die Kinder müssen dann für fünf bis zehn Tage in Quarantäne. Eine Hürde, die viele Eltern nicht bereit sind zu nehmen.

Bislang 40 Prozent Einbußen

Die wenigen, meist kinderlosen Urlauber und Tagestouristen äußern sich im BR-Politikmagazin Kontrovers über die Situation. Die einen schwärmen über die Wintersport-Bedingungen: "Das ist natürlich perfekt! Die Sonne! Die wenigen Menschen!" Und fühlen sich trotz der Pandemie sicher: "Also, wir fahren schon seit 25 Jahren jetzt hier nach Österreich und sind überzeugt, dass wir hier sehr gut aufgehoben sind."

Ein einheimischer Skifahrer macht sich dagegen große Sorgen um seine Region und bringt die Situation so auf den Punkt: "Schlecht. Weil wenig Leute, wenig Einnahmen." 40 Prozent betragen laut Tourismusverband Seefeld die Einbußen für die Wintersaison bislang in der Region. Wie die Schlussbilanz ausfällt, ist derzeit völlig offen.

Bayern auf der Gewinnerseite?

Keine 20 Kilometer Luftlinie entfernt liegt auf deutscher Seite Garmisch-Partenkirchen. Am Sonntag waren die Lifte und Pisten hier gut frequentiert – vor allem die Tagestouristen sind spontan auf das deutsche Skigebiet ausgewichen. Andere wollen in diesem Winter kein Risiko eingehen und haben von vornherein ihren Urlaub in Bayern gebucht. Davon profitiert auch die Gastronomie am Pistenrand, die unter Einhaltung der Corona-Auflagen in diesem Winter geöffnet hat.

Trotzdem ist insgesamt wesentlich weniger los als in Vor-Corona-Zeiten. Und Paolo Dego, seit 20 Jahren Hüttenwirt am Garmischer Hausberg, ist daher mit der Gesamtsituation unzufrieden. "Uns ist allen daran gelegen, dass wir in allen Skigebieten eine schöne Wintersaison abhalten können. Ob das jetzt Österreich, die Schweiz oder Italien ist: Jeder will den Sportgast haben. Und darum geht es ja im Endeffekt. Natürlich wollen wir alle Gäste immer herzlich willkommen heißen. Das ist halt manchmal leichter. Manchmal nicht so leicht."

Zwischen Bangen und Hoffen

Im benachbarten Österreich bangen die Liftbetreiber und Hoteliers nun um das Geschäft in der Faschingswoche. Alois Seyrling, Obmann des Tourismusverbandes Seefeld, berichtet dem BR-Politikmagazin Kontrovers aus seinem eigenen Hotelbetrieb, wie schnell die Urlauber auf die Einstufung als Hochrisikogebiet in den vergangenen Tagen reagiert haben: "Das spürt man sofort. Innerhalb von Stunden kommen da schon die E-Mails rein. Für die Faschingswoche oder für die Ferienzeit im Februar. Da stornieren eben gerade die Familien relativ schnell, wo die Kinder nicht schulpflichtig sind. Wo die Kinder in Quarantäne müssen."

Nachts wird die Tourismus-Misere besonders deutlich. Die Hotels sind hell erleuchtet, doch innen oft menschenleer – genauso wie die Straßen im Ort. Mehrere große Hotels im Zentrum haben sogar ganz geschlossen. Doch Trübsal blasen oder gar Aufgeben ist für die Mehrzahl der Hotelbetreiber keine Option. Sie setzen jetzt auf das Geschäft an Ostern. Die Buchungszahlen für diesen Zeitraum sind wohl ganz erfreulich.

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