Zu sehen sind diverse Stand-up-Paddler auf dem See.
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Kanu-Verband fordert bessere Aufklärung für SUP-Boarder

Kanu-Verband fordert bessere Aufklärung für SUP-Boarder

Es ist ein beliebter Sport auf den Seen: Das Stand-Up-Paddling. Doch er birgt auch Gefahren – vor allem für ungeübte Schwimmer und uninformierte Hobby-Paddler. Der Kanu-Verband fordert nun, die Menschen besser über die Risiken zu informieren.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Nach dem tragischen Tod einer 16-jährigen Stand-up-Paddlerin (SUP) am Wochenende auf dem Ammersee hat der SUP-Ressortleiter beim Bayerischen Kanu-Verband (BKV), Wolfgang Kennel, mehr Aufklärung über Gefahren und Sicherheitsvorkehrungen für SUP-Boarder angemahnt.

  • Zum Artikel: "16-Jährige ertrinkt beim Stehpaddeln im Ammersee"

Voraussetzungen: Schwimmfertigkeiten, Schwimmweste und Leash

Alle sollten einen Einsteigerkurs machen oder zumindest eine fundierte Einweisung bei Verleihgeschäften bekommen, bevor sie aufs Wasser hinaus führen, so Kennel. Auch auf der Website des BKV finden sich dazu umfangreiche Informationen. „Man muss natürlich gut schwimmen können, auch eine Schwimmweste tragen, und wir empfehlen auch immer eine Leash, das ist die Schnur, die zwischen Board und einem Bein befestigt ist“, sagte er dem BR.

Vor allem Hobby-Paddler meist schlecht über Risiken informiert

Entsprechende Hinweisblätter, die den meisten der Sportgeräte beim Verkauf beiliegen, würden häufig nicht gelesen. Vor allem Hobby-Stand-up-Paddler, die den Sport nicht im Verein betrieben, seien oft schlecht informiert, so Kennel.

Es bringe zum Beispiel wenig, wenn Standup-Paddler ihre Schwimmweste vorne auf dem Board befestigten, wie man es oft sehe. Denn wenn man vom Brett stürzt, stoße man es meist in der Bewegung mit den Füßen von sich weg. Komme dann noch Strömung oder Wind dazu, sei es auch für geübte Schwimmer mitunter schwer, das Brett noch zu erreichen.

Ungeübte SUP-Boarder unterschätzten zudem leicht, wie schnell und weit sie sich mit den Brettern beim Paddeln vom Ufer entfernten, so Kennel weiter. Das verschärfe die Gefahr zusätzlich, weil Wind und Strömungen weiter draußen auf einem großen See oft stärker seien als in Ufernähe.

Lärmbelästigung wegen elektrischer Pumpen

Außerdem kritisierte Kennel das Verhalten mancher SUP-Boarder, die in der Nähe von Wohngebieten laute, elektrische Pumpen zum Aufblasen ihrer Bretter benutzten – auch wegen der Akzeptanz der noch jungen Sportart.

„Es gibt Doppelkammer-Handpumpen, mit denen man auch relativ schnell ein Board aufpumpen kann. Man muss da einfach Rücksicht nehmen, weil man tut dem Sport keinen Gefallen, wenn man die Umwelt mit dem Lärm belästigt“, sagte er.

Ebenfalls in Eching am Ammersee wurden bereits entsprechende Hinweisschilder angebracht, auf elektrische Pumpen zu verzichten. Diese würden von vielen aber nicht beachtet, kritisieren Anwohner.

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