Nur mit Energiesparen, bei Heizen, Strom oder Fuhrpark kann der Flughafen München sein Ziel Klimaneutralität nicht erreichen. Um von seinem jetzigen CO2-Verbrauch von jährlich rund 100.000 Tonnen für Gebäude und Betrieb herunterzukommen, setzt der Flughafen auch auf Kompensation. Dabei wird Kohlendioxyd der Luft entzogen – etwa durch die Biomasse in Bäumen.
Privatwald in Ostbayern soll zu CO2-Speicher werden
Den Startschuss für den sogenannten Klimawald des Münchner Flughafens gibt heute Bayerns Finanzminister Albert Füracker, zusammen mit Flughafenchef Jost Lammers und Graf von Arco auf Valley. 1.900 Hektar seines Privatwaldes in Niederbayern und der Oberpfalz sollen zum CO2-Speicher werden. Den 30-jährigen Umbau hin zu weniger Fichten und mehr klimaresistenten Laubbäumen finanziert die Flughafengesellschaft. Jährlich sollen dadurch 7.000 Tonnen CO2 mehr in Holz gebunden bleiben als im bisherigen Wirtschaftswald des Grafen Arco.
Bund Naturschutz kritisiert Projekt als "Greenwashing"
Für den Bund Naturschutz in Bayern ist das Projekt "nur ein Tropfen auf den heißen Stein" und "Greenwashing". Zumal das Hauptproblem, nämlich der CO2-Ausstoss der Flugzeuge, gar nicht angegangen werde. Für einen ernsthaften Klimaschutz müsse vielmehr der "Flugverkehr reduziert werden anstatt Kompensationsprojekte vorzuschieben", so Bund-Naturschutz-Klimareferent Michael Remy. Außerdem sei es bei solchen Forstprojekten "unsicher" ob das CO2 tatsächlich langfristig im Holz eingespeichert bleibe.
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