Seit 174 Jahren ist es Brauch in Königsberg im Landkreis Haßberge: Am Pfingstdienstag zieht die Königsberger Bürgerwehr auf den Marktplatz. Gut 120 Mann waren es dieses Jahr. Die Mannschaftsdienstgrade trugen Luftgewehre und zum Teil mit Blumen geschmückte Spazierstöcke. Obligatorisch waren Hut und Jacke. Die Offiziere der Bürgerwehr trugen historische Gewehre und waren mit schwarzen Anzügen und Zylindern gekleidet.
Brauch geht auf "Deutsche Revolution" 1848 zurück
Der Auszug der Königsberger Bürgerwehr wie im Jahr 1848 erinnert an die freiheitlichen und demokratischen Bestrebungen des deutschen Volkes vor nunmehr 174 Jahren. In diesem als "Deutsche Revolution" in die Geschichte eingegangenen Ereignis sollten Mitbestimmung in politischen Fragen, mehr Rechte wie zum Beispiel Meinungs- und Pressefreiheit, ein einiges Deutschland und Zusammenarbeit mit anderen europäischen Staaten über die Nationalgrenzen hinaus erreicht werden.
Königsberger Bürgerwehr seit 174 Jahren
Die Revolution scheiterte am Widerstand der Landesfürsten. Die Ziele wurden jedoch teilweise mit der Reichsgründung 1871 und schließlich mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 erreicht. Auch die Königsberger Bürgerwehr besteht seit 174 Jahren. Sie ist dem Bürgermeister unterstellt. Jeder ab dem 14. Lebensjahr kann bei der Königsberger Bürgerwehr mitmarschieren.
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