Polizeibeamte untersuchen den Gleisbereich der verunglückten Regionalbahn.
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Zugunglück: Strecke sollte offenbar von Bahn saniert werden

Zugunglück: Strecke sollte offenbar von Bahn saniert werden

Bei den Ermittlungen zur Ursache des Zugunglücks in Garmisch-Partenkirchen rücken nun die Fahrgestelle und Schienen in den Fokus der Ermittler: Auf dem entsprechenden Streckenabschnitt waren für Ende des Monats Gleissanierungen geplant.

Von
Ludwig Knoll
BR24 Redaktion

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Bei den Ermittlungen zur Ursache des tödlichen Zugunglücks von Garmisch-Partenkirchen rücken die Schienen und Fahrgestelle ins Zentrum der Ermittlungen. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte dem BR, die Unfallursache werde "mit dem Schwerpunkt in Richtung technische Defekte gesucht".

Fahrgestelle von Waggons seien bereits sichergestellt worden, "und es wird im Moment auch überlegt, inwieweit einzelne Schienen oder Schwellen sichergestellt werden müssen. Auf jeden Fall werden die im Moment peinlichst genau untersucht und vermessen", sagte der Minister.

Medienbericht: Deutsche Bahn wollte Unglücksstrecke sanieren

Wie aus einer Auflistung von Baustelleninformationen hervorgeht, plante die Deutsche Bahn auf der Unglücksstrecke in Kürze Sanierungsarbeiten an den Gleisen. Demnach sollten vom 25. Juni bis 9. Juli zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen eine nächtliche Gleislageberichtigung und Schienenerneuerungen stattfinden.

Die Deutsche Bahn habe auf Fragen der Zeitung "Welt" dazu mitgeteilt, aufgrund der laufenden Ermittlungen könne sie sich hierzu derzeit nicht äußern. Tatsächlich war die Bahnstrecke zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen wegen Hochwasser der Loisach mehrere Wochen nicht befahrbar, berichtet BR-Reporter Lui Knoll. Reparaturarbeiten am Bahndamm könnten also damit in Zusammenhang stehen.

Personalfehler bislang nicht ersichtlich

Der Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München war am Freitag kurz nach der Abfahrt plötzlich entgleist. Vier Frauen und ein laut Polizei 13-Jähriger kamen ums Leben, eine Person schwebt noch in Lebensgefahr.

Ein Fehler des Fahrpersonals ist laut Herrmann im Moment nicht ersichtlich. Aber es werde immer noch in alle Richtungen ermittelt.

Kein Hinweis auf Terroranschlag vor G7-Gipfel in Elmau

Zu den vor allem in sozialen Netzwerken kursierenden Gerüchten, es könnte sich um einen Anschlag im Zuge des bevorstehenden G7-Gipfels in Elmau gehandelt haben, sagte der Minister: "Nach meinen Informationen sagen die bisherigen Erkenntnisse nichts in diese Richtung aus. Wir können auch noch nichts hundertprozentig ausschließen. Aber alles, was bisher untersucht worden ist, deutet nicht in diese Richtung."

Der Unfall in Burgrain habe keine Auswirkungen auf die Organisation des Gipfels, versicherte der Minister. So spiele die Bahn bei der Anreise zum Gipfel keine Rolle. Zudem werde die Bahnstrecke zwischen Garmisch und Mittenwald während des Gipfels ohnehin gesperrt.

Ermittler stellen Fahrgestelle der Waggons sicher

Die Ermittlungen zur Unfallursache liefen unter der Leitung der Kriminalpolizei in Zusammenarbeit mit Bundespolizei, Deutscher Bahn und dem Eisenbahn-Bundesamt, erläuterte der Innenminister weiter. Es würden zum Teil Fahrgestelle der Waggons sichergestellt. Zudem werde überlegt, ob auch einzelne Schienen oder Schwellen sichergestellt werden müssen.

Alle umgekippten Waggons abtransportiert

Die Bergung am Unfallort ging am Pfingstmontag wie geplant voran. Alle drei im Gleisbett umgekippten Waggons wurden vom Technischen Hilfswerk aus dem Gleisbett auf die Bundesstraße 2 gehoben und abtransportiert. Damit ist der Einsatz des THW beendet, teilte dessen Sprecher Frank Simon dem BR mit. Die noch auf den Gleisen befindlichen Zugteile werden über die Gleise geborgen.

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