Weil Medizinprodukte teurer werden und die Energiekosten steigen, warnt die Bayerische Krankenhausgesellschaft vor einer Versorgungskrise ab Herbst. Im laufenden Jahr fehlten den Kliniken im Freistaat über 530 Millionen Euro allein durch Inflation und steigende Energiepreise, sagte der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, der "Augsburger Allgemeinen".
Kliniken bleiben auf hohen Kosten sitzen
"Die Einrichtungen bleiben zulasten der Versorgung und der Beschäftigten auf den aktuellen Kostenexplosionen komplett sitzen", warnte er. Der Kostendruck durch massive Preissteigerungen bei Energie, Medizinprodukten, Medikamenten, IT-Produkten und Lebensmitteln in den bayerischen Kliniken sei in den vergangenen Wochen "immer dramatischer geworden".
Ohne Maßnahmen zum Gegensteuern drohe wegen der nächsten befürchteten Corona-Welle ab Herbst eine große Finanz- und damit Versorgungskrise in den bayerischen Kliniken.
Kliniken nach zwei Jahren Pandemie in schwieriger Lage
Die unerwartet hohe Kostenexplosion durch die Inflation trifft die Krankenhäuser nach zwei Jahren Corona-Pandemie in einer besonders schwierigen Situation. Durch die Infektionswellen im Herbst und Winter in den vergangenen beiden Jahren mussten viele Behandlungen abgesagt werden.
Der Corona-Rettungsschirm sah vor, dass die Kliniken zwei Prozent der Verluste selber tragen mussten in der Erwartung, dass Krankenhäuser verschobene Fälle später aufholen und somit die Einbußen kompensieren könnten. Doch dies war weder 2021 möglich, noch halten es die Klinken laut Bericht der "Augsburger Allgemeinen" angesichts einer drohenden Herbstwelle in diesem Jahr für machbar.
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