Angesichts der EU-Pläne, Holz nicht mehr als nachhaltigen Energieträger einzustufen, sorgt sich der niederbayerische Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich um regionale Energieprojekte wie das am Bezirksklinikum Mainkofen. Als erstes Krankenhaus in ganz Deutschland hat das Bezirksklinikum 2004 seine Energieversorgung auf ein Heizwerk umgestellt, das zu 80 Prozent mit Waldhackgut und zu 20 Prozent mit Resten aus der Landschaftspflege beheizt wird.
Neben Wärme für das Klinikum, das Pflegeheim und die Dienstwohnungen, was einem Verbrauch von rund 800 Einfamilienhäusern entspricht, wird auch Strom erzeugt. Auch Bayerns Energie- und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Forst- und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hatten die EU-Pläne kritisiert.
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Bezirkstagspräsident fürchtet "verheerende Folgen"
Bezirkstagspräsident Heinrich warnt vor "verheerenden Folgen". Der Bezirk Niederbayern brauche mit den Kliniken und Thermen viel Energie, "und wir arbeiten gerade mit Hochdruck daran, Lösungen für die nächsten 20 Jahre zu entwickeln." Gerade in Niederbayern würden derzeit in vielen Gemeinden mit finanzieller Förderung des Staates regionale Energiekonzepte umgesetzt, die Holzhackgut nutzen.
Weniger Förderung für Holzheizanlagen
Das von Heinrich befürchtete sichere Aus für Holzheizanlagen bedeuten die Pläne allerdings nicht. Bauen könnte man die Anlagen weiterhin, etwa für Pellets oder Scheitholz, es könnten aber weniger Fördergelder als bislang fließen - oder keine.
Gerade moderne Anlagen wie am Bezirksklinikum Mainkofen - die Restholz verbrennen, Abfälle aus heimischen Sägewerken, und damit tatsächlich nachhaltig arbeiten - sind möglicherweise weiterhin förderfähig.
Keine Auswirkungen auf Kaminfeuer im Wohnzimmer
Verboten werden soll das Heizen mit Holz nicht. Um das Kaminfeuer im Wohnzimmer muss ebenfalls niemand fürchten. Es sei denn, es ist ein alter Ofen ohne entsprechenden Feinstaubfilter. Solche darf man künftig nicht mehr betreiben - aber das ist ein anderes Thema.
Fehlentwicklung in Europa
Dass Holz bislang noch als nachhaltiger Energieträger gilt, hat zu einer gewaltigen Fehlentwicklung in Europa geführt. Die Nachfrage nach Holz als Brennstoff ist rasant gestiegen. Allerdings ist nicht überall die Holzwirtschaft so vorbildlich wie in Bayern.
In anderen EU-Staaten wie Rumänien, dem Baltikum oder Skandinavien werden ganze Wälder abgeholzt, um das Holz in Großkraftwerken zu verbrennen. Weil Holz als nachhaltig gilt, müssen dafür bislang - anders als für Kohle - keine teuren CO2-Zertifikate gekauft werden.
Die EU befürchtet, dass der Beitrag überschätzt wird, den Holz beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas leisten kann. Die Bedenken: Dass einfach zu viel Holz aus den gerade jetzt im Klimawandel so wichtigen Wäldern herausgeholt wird.
Mit Holz heizen - aber richtig!
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