Die Gewerkschaft Verdi weitet ihre Warnstreiks in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst aus: In der Nacht verkündete die Gewerkschaft, dass es am kommenden Freitag zu Aktionen an großen Flughäfen kommen wird. In Bayern ist davon auch der Flughafen München betroffen.
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Verdi-Bundeschef Frank Werneke hatte am Dienstag die Streiks an den Flughäfen bereits angedeutet. Die Angestellten im öffentlichen Dienst und die Gewerkschaft wollen damit den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen auf Kommunen und Bund erhöhen.
Verdi fordert bei der bundesweiten Tarifrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die zweite Verhandlungsrunde findet ab Aschermittwoch in Potsdam statt.
Am Flughafen streikt Verwaltungspersonal und die Feuerwehr
Wer am Freitag mit dem Flugzeug reisen möchte, sollte sich deswegen eine Alternative suchen. Der ganztägige Warnstreik wird sich erheblich auswirken, heißt es von Verdi. Der Aufruf der Gewerkschaft gilt für die Flughäfen Frankfurt, Hamburg, Leipzig, Stuttgart und München.
Dort streiken die Beschäftigten, die nach dem Tarifvertrag der Kommunen bezahlt werden – also das Personal in der Verwaltung, der Konzernsicherheit oder der Feuerwehr. Die rückt nach einer Vereinbarung mit der Flughafengesellschaft München nur im Notfall aus. Auch bei den Bodenverkehrsdiensten und der Luftsicherheit wird zurzeit ein neuer Tarifvertrag verhandelt und es wird gestreikt.
Hilfslieferungen für Syrien und die Türkei laut Verdi nicht betroffen
Mit entsprechenden Folgen: Die Flieger können nicht be- oder entladen, die Brücken zum Ein- oder Ausstieg nicht bedient werden. Zubringerbusse bleiben stehen. Hilfslieferungen in die Türkei und Syrien sind laut Verdi aber sichergestellt.
Da der Warnstreik zeitgleich an mehreren Flughäfen läuft, dürften es wenn überhaupt nur wenige Maschinen am Freitag in die Luft schaffen. Der Ausstand gilt bis Samstagnacht. Die Fluggesellschaften werden sich darauf einstellen und Passagiere entsprechend informieren.
Kitas in Augsburg werden ebenfalls bestreikt
Für die kommenden Tage sind bereits eine weitere Reihe von anderen Streiks in Bayern angekündigt. In und um Augsburg streiken am Mittwoch die Beschäftigten in den städtischen Kindertagesstätten. Eltern werden daher gebeten, sich auf Einschränkungen einzustellen und sich bei der jeweiligen Kita-Leitung zu erkundigen.
In mehreren Städten, darunter Augsburg, Schweinfurt, Nürnberg und Regensburg, streikt in dieser Woche die Müllabfuhr. Am Donnerstag und Freitag werden zum Beispiel in Nürnberg keine Rest- und Biomülltonnen geleert, teilt die Stadt mit. Außerdem sind Warnstreiks in öffentlichen Verwaltungen, im ÖPNV und medizinischen Einrichtungen geplant.
Mit Informationen von dpa
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