In Kitzingen entsteht ein Transfer-Technologie-Zentrum (TTZ) der Hochschule Würzburg-Schweinfurt mit dem Forschungsschwerpunkt Robotik, Künstliche Intelligenz KI und Digitalisierung. Am Mittwoch (06. Juli) wurde das sogenannte Campus-Konzept von Kitzingens Landrätin Tamara Bischof vorgestellt.
Stärkung des Wirtschaftsstandorts Kitzingen
Das TTZ wird in einem renovierten, ehemaligen US-Kasernengebäude des Innoparks untergebracht. "Wir wollen hier Forschung und Wissenschaft aus der FH in die Unternehmen bringen, um sie alle für den globalen Wettbewerb zu unterstützen und den Wirtschaftsstandort Landkreis Kitzingen zu stärken", betont Landrätin Tamara Bischof gegenüber BR24. Mit dem Forschungsschwerpunkt Robotik, Künstliche Intelligenz KI und trage man den großen Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt Rechnung, betont Bischof.
Fränkische Firmen als Sponsoren
Professor Dr. Robert Grebner, Präsident der FH Würzburg Schweinfurt ergänzt, mit dem TTZ werde etwas Neues geschaffen, dass sich explizit mit den Anliegen der Unternehmen beschäftige, vor allem mit der Robotik. "Die Firmen können Forschungsdienstleistung vor Ort einkaufen - made in Kitzingen", so Grebner wörtlich. 15 namhafte Konzerne und Unternehmen aus dem Landkreis Kitzingen werden sich finanziell an einer Stiftungsprofessur für das TTZ beteiligen. Diese Unternehmen, der Landkreis Kitzingen, die FH, die IHK sowie die Handwerkskammer Unterfranken haben dafür am Mittwochnachmittag eine Absichtserklärung unterzeichnet.
Unternehmen profitieren von Forschung vor Ort
Zu den Unterstützern zählen der Baustoff-Konzern KNAUF mit Sitz in Iphofen, der Automobilzulieferer Leoni mit seinem Entwicklungszentrum für Bordnetze in Kitzingen oder die Firma Frankenguss.
Der Automobilzulieferer Leoni ist zuversichtlich, vom TTZ zu profitieren. Leoni fertig weltweit Kabelbordnetze für PKW und LKW und hat seine Entwicklungsabteilung mit fast 1.000 Mitarbeitern in Kitzingen. Durch den Krieg in der Ukraine kam es dort zu Produktionsausfällen in zwei Werken. Das habe gezeigt, dass man die Automatisierung voranbringen müsse, sagt Walter Glück, der bei Leoni verantwortlich für die Entwicklung ist. Wichtige Forschungsprojekte sollen dafür im TTZ angesiedelt und direkt im Entwicklungszentrum Kitzingen umgesetzt werden.
Einsatz von Robotik soll Fachkräftemangel ausgleichen
Auch der Baustoffkonzern KNAUF mit Sitz in Iphofen im Lkr. Kitzingen setzt große Hoffnungen in das Technologie-Transfer-Zentrum TTZ der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Michael Duelli, bei KNAUF zuständig für Technik, verweist auf den Fachkräftemangel. Kaum jemand wolle heute noch Verputzer lernen. Der Einsatz von Robotik sei deshalb ganz wichtig, um die Fachkräfte auf den Baustellen künftig beim Einbau von Gipskartonplatten oder beim Verputzen maschinell zu unterstützen und ihre Arbeit zu erleichtern. Knauf erhofft sich hierfür praktisch umsetzbare Forschungsansätze aus dem TTZ.
Finanzierung vorerst gesichert
Für die Zeit von 2023 bis 2027 steht schon jetzt das finanzielle Konzept. Parallel dazu erhoffen sich alle Beteiligten die Unterstützung durch das Wissenschaftsministerium des Freistaates Bayern. Das Konzept für das TTZ geht nun an Minister Blume in München.
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