"KunstFABrik": Galerie und Atelier in einem Leerstand in der Spitalstraße in Schweinfurt.
Bildrechte: Thomas Roth

Schweinfurts Innenstadt beklagt derzeit 50 Leerstände. Dagegen soll die "KunstFABrik" helfen – eine Mischung aus offener Galerie und Atelier.

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"KunstFABrik" in Schweinfurt: Gewinn für Innenstadt und Künstler

Schweinfurts Innenstadt beklagt derzeit 50 Leerstände. Dagegen soll seit Juli 2023 die sogenannte "KunstFABrik" helfen – eine Mischung aus offener Galerie und Atelier. Vor allem für Nachwuchskünstlerinnen und Künstler geht das Konzept auf.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

In der Spitalstraße 29 in Schweinfurts Fußgängerzone wurden früher Möbel verkauft. Jetzt beherbergt das Gebäude den Arbeits- und Ausstellungsplatz für fünf junge Künstlerinnen und Künstler aus der Region. Die Nutzung der 230 Quadratmeter ist dabei komplett kostenlos. Gegründet hat das Projekt, die sogenannte "KunstFABrik", die Stadt Schweinfurt.

"KunstFABrik" gegen Leerstände

Das Bundesförderprogramm zur Belebung der Innenstädte finanziert es. Denn: Leerstehende Läden gehören bisher zu Schweinfurts Stadtbild und die "KunstFABrik" soll das ändern und Industrie und Kunst zusammenbringen. Leerstände sollen wieder genutzt und die Innenstadt belebt werden – so der Plan der Stadt. Doch die Kunstschaffenden profitieren ebenfalls von dem Projekt.

Bis zu 70 Schaulustige besuchen die "KunstFABrik" täglich. Die Ausstellungen wechseln alle drei Monate zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern. Von abstrakter Malerei bis zur Skulptur-Kunst wird dabei eine Vielzahl an Spielarten abgedeckt.

Vor allem Kunstschaffende profitieren

Ein Atelier finden, am besten an einem belebten Ort in der Innenstadt – das sei gerade für junge Leute extrem schwer, erklärt Holzkünstler Thomas Roth. Der 31-Jährige nutzt die "KunstFABrik" für seine Skulpturen. Auf diesem Weg hat er auch seinen jetzigen Kollegen, den Lack-Künstler Florian Hügelschäfer kennengelernt. Gemeinsam wollen sie im Dezember ihre erste gemeinsame Ausstellung eröffnen.

Initiator der "KunstFABrik" ist Thomas Herrmann von der Stadt Schweinfurt. "Wir haben mittlerweile 35 Künstler, die auf der Warteliste stehen, die eben alle nach Schweinfurt kommen möchten", betont er. An Künstlerinnen und Künstlern scheitere es also nicht.

Wohngemeinschaft für überregionale Künstler

Damit auch Kunstschaffende von außerhalb in Schweinfurt residieren können, gibt es seit diesem Januar zudem das sogenannte "Artist in Residence" Programm. Dahinter steckt eine Künstlerwohnung, die Menschen beziehen können, die in der "KunstFABrik" ausstellen und arbeiten. Befristet auf drei Monate können bis zu drei Kunstschaffende gleichzeitig, die nicht aus der Region stammen, eine Künstler-WG in der Innenstadt beziehen.

Förderung läuft 2025 aus

Allein mit Kunst können Schweinfurts Leerstände wohl nicht dauerhaft befüllt werden. Für Herrmann ist die "KunstFABrik" dennoch ein Erfolg, so konnten mit Künstler-WG und "KunstFABrik" bereits zwei Leerstände gefüllt werden, erklärt er. Die Förderung des Bundes läuft im nächsten Jahr aus. Ob die "KunstFABrik" darüber hinaus bestehen bleibt, bleibt abzuwarten.

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