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Landkreispräsident Bernreiter: Impfstoff nicht gerecht verteilt

Landkreispräsident Bernreiter: Impfstoff nicht gerecht verteilt

Vom Ergebnis des Impfgipfels zeigt sich Christian Bernreiter, der Landrat von Deggendorf und Präsident des Bayerischen Landkreistags, enttäuscht. Er mahnt an, alle Menschen in Bayern müssten die gleichen Chancen auf ein Impfangebot haben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Christian Bernreiter (CSU), der Landrat von Deggendorf und Präsident des Bayerische Landkreistags, kritisiert das weiterhin ungerechte System bei der Verteilung von Impfstoff.

Schere wird größer

Im BR-Interview erklärte Berneiter: "Es gibt eine ungleiche Verteilung in Bayern. Es war so vereinbart, dass die Impfzentren für die Landkreise, die eine unterdurchschnittliche Hausarzt-Impfquote haben, dann einen entsprechenden Ausgleich bekommen. Das haben wir bis heute nicht hinbekommen und jeden Tag wird die Schere größer. Es gibt große Verärgerung in Bayern."

Schwankung zwischen neun und 30 Prozent

Als Beispiele für Landkreise mit einer unterdurchschnittlichen Impfquote nannte Bernreiter im BR-Gespräch den Landkreis Dillingen an der Donau mit einer Impfquote (Stand: 28.05.) von 9,6 Prozent. Die höchsten Impfquoten würden dagegen bei 30 Prozent liegen. Diese Spreizungen gelte es jetzt auszugleichen, so Bernreiter. Aktuell würden die bereitgestellten Impfdosen lediglich für die Abdeckung der Zweitimpfungen ausreichen, so Bernreiter: "Es ist ein irrer Aufwand, Staatsminister Klaus Holetschek hat hier keinen vergnügungssteuerpflichtigen Job, um das hinzubekommen."

  • Zum Artikel: "Unfaire Impfstoffverteilung? Hausärzte kritisieren Politik"

Systembedingtes Ungleichgewicht

Die Verteilung der Impfstoffe aus Berlin sei laut Bernreiter insofern nicht gerecht, da die Ärzteschaft nach der Zahl der an der Impfaktion teilnehmenden Ärzte mit Kassenzulassung zu gleichen Teilen beliefert werde. Das führt laut Bernreiter schon systembedingt zu Ungleichgewichten, weil sich sowohl die Ärztedichte in den 71 Landkreisen als auch die Bereitschaft der Ärzte, sich an der Impfaktion zu beteiligen, deutlich unterscheide.

Steuerungsgruppe muss nachbessern

Landkreise mit weniger niedergelassenen Ärzten müssten eigentlich pro Kopf mehr Impfdosen bekommen als Ärzte in Landkreisen mit mehr Kollegen: "Mir sagen die Ärzte aber, dass sie nicht mal das bekommen, was bestellt ist. Das ist ein Unding, das wird über den Großhandel entsprechend verteilt und von Berlin aus gesteuert. Bisher ist es uns nicht gelungen, hier einzugreifen. In der Steuerungsgruppe müssen wir darüber nächste Woche ernsthaft reden, wenn wir da nichts steuern können, dann brauchen wir auch keine Steuerungsgruppe." Nach eigenen Angaben hat Bernreiter schon mit Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) gesprochen.

Auch innerhalb Bayerns müsse es Ausgleichsverteilungen geben, so Bernreiter: "Sonst sind die einen im Juli fertig und der Landkreis Dillingen braucht im Winter noch das Impfzentrum, weil er nicht hinterherkommt."

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