Das Maximilianeum in München, Sitz des Bayerischen Landtags
Bildrechte: BR/Johanna Schlüter

Fast alle oberbayerischen Stimmkreise schicken die CSU-Direktkandidaten in den Bayerischen Landkreis - nur fünf nicht.

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Landtagswahl 2023: So hat Oberbayern gewählt

Die Stimmen sind gezählt: Auch in Oberbayern wird die CSU die stärkste Kraft, erreicht aber nicht das landesweite Ergebnis. Oberbayern schickt 31 Direktkandidatinnen und -kandidaten in den neuen Bayerischen Landtag - nur fünf sind nicht von der CSU.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Bayern hat einen neuen Landtag gewählt. Auch in Oberbayern sind inzwischen alle Stimmkreise ausgezählt - die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer arbeiteten bis tief in die Nacht. Die CSU wird auch in Oberbayern stärkste Kraft, erreicht mit 34,7 Prozent aber gut zwei Prozentpunkte weniger als bayernweit. Die Grünen kommen auf Platz zwei mit 19,2 Prozent - sie haben ein um fast fünf Prozentpunkte besseres Ergebnis als in Gesamtbayern. Die AfD erreicht 11,2 Prozent, also mehr als drei Prozentpunkte weniger. Die Freien Wähler erreichen in Oberbayern gut einen Prozentpunkt weniger als im gesamten Land, nämlich 14,5 Prozent. Nur das Ergebnis der SPD ist mit 8,3 Prozent in Oberbayern und Gesamt-Bayern fast gleich.

Schaut man auf die Direktkandidatinnen und -kandidaten, ist Oberbayern blau eingefärbt - mit einigen kleinen grünen Flecken und einem großen orangenen Fleck. Nur fünf der 31 oberbayerischen Direktmandate gehen nicht an die CSU.

Erstes Direktmandat für Freie Wähler in Oberbayern

Im Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen ist Roland Weigert angetreten, Staatssekretät im Wirtschaftsministerium. Er holt für die Freien Wähler das einzige oberbayerische Direktmandat - wenn auch nur sehr knapp; er liegt mit 31,6 Prozent vor Matthias Enghuber (CSU), der auf 30,1 Prozent kommt. Außer Weigert holt nur ein weiterer Freier Wähler in Bayern ein Direktmandat: der Chef Hubert Aiwanger.

Stadt München: Wieder grüne Direktmandate

Bei der Landtagswahl 2018 konnten die Grünen in Bayern sechs Direktmandate gewinnen - fünf davon in München. Vier der neun Münchner Stimmkreise können sie auch diesmal verteidigen: Die bayerische Grünen-Vorsitzende Katharina Schulze gewinnt ihr Direktmandat in Milbertshofen, Christian Hierneis in Schwabing, Gülseren Demirel in Giesing und Schulzes Co-Vorsitzender Ludwig Hartmann in München-Mitte. Hartmann ist auch der "Stimmenkönig" der Grünen: Er hält liegt mit 44,6 Prozent der Erststimmen deutlich vor der CSU-Kandidatin, die nur 17,4 Prozent erreicht. In Hartmanns Stimmkreis ist auch Susanne Seehofer angetreten, die Tochter des früheren Ministerpräsidenten - für die FDP. Sie holt 7,8 Prozent der Erststimmen.

Der amtierende bayerische Wirtschaftsminister Markus Blume (CSU) gewinnt dagegen sein Direktmandat in München-Ramersdorf mit 34,8 Prozent der Erststimmen. Und der amtierende Justizminister Georg Eisenreich (CSU) verteidigt mit 32,5 Prozent sein Direktmandat in Hadern gegen den Herausforderer der Grünen.

Rosenheim: AfD-Kandidat schwächer als erwartet

Im Stimmkreis Rosenheim-Ost ist der AfD-Kandidat Andreas Winhart angetreten; er ist im derzeitigen Landtag parlamentarischer Geschäftsführer der AfD. 12,9 Prozent der Erststimmen gingen an Winhart; insgesamt erreichte die AfD im Stimmkreis 12,8 Prozent und damit weniger als die Partei bayernweit.

Für den Stimmkreis Rosenheim-West ist ein enges Rennen vorausgesagt worden. Doch der CSU-Kandidat Sebastian Friesinger gewinnt mit mehr als 10 Prozentpunkten Vorsprung vor Josef Lausch von den Freien Wählern.

Zwei prominente Kandidatinnen verlieren Stimmen

Im Stimmkreis Miesbach stand eine der prominentesten Kandidatinnen zur Wahl: die derzeitige Landtagspräsidentin Ilse Aigner von der CSU. Aigner gewinnt wenig überraschend mit 42,6 Prozent der Erststimmen weit vor Martin Rosenberger von den Freien Wählern mit 19 Prozent. 2018 hatte Aigner allerdings mehr als 45 Prozent der Erststimmen bekommen.

Im Stimmkreis Berchtesgadener Land hat die amtierende Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ihr Direktmandat verteidigt - mit 37,5 Prozent der Erststimmen. Damit hat sie im Vergleich zu 2018 5,2 Prozentpunkte verloren.

Flächendeckend Erfolge für die CSU

26 der 31 oberbayerischen Direktmandate gewinnen die Kandidatinnen und Kandidaten der CSU - meist sehr deutlich. Etwas knapper war es nur in drei Münchner Stimmkreisen. CSU-"Stimmenkönigin" ist die amtierende Landtagspräsidentin Ilse Aigner mit ihren 42,6 Prozent im Stimmkreis Miesbach. Auch Tanja Schorer-Dremel knackt im Stimmkreis Eichstätt die 40-Prozent-Marke und erreicht 41,1 Prozent; ebenso Martin Huber im Stimmkreis Altötting: Er kommt auf 41,2 Prozent.

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