Ein Mann hat in Regensburg auf eine Schwangere eingestochen (Symbolbild).
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Ein Mann hat in Regensburg auf eine Schwangere eingestochen (Symbolbild).

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Angriff auf Frau in Regensburg: Überlebende ist schwanger

In einer Tankstelle in Regensburg hat ein Mann eine Frau angegriffen und auf sie eingestochen. Die Frau wurde schwer verletzt. Gegen den Mann wird wegen Verdachts auf versuchte Tötung ermittelt. Laut Polizei ist die Frau schwanger.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

In Regensburg hat ein Mann am Sonntagabend mit einer Fleischergabel mutmaßlich auf seine Partnerin eingestochen und sie dabei schwer verletzt. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen Verdachts auf versuchte Tötung. Wie die Polizei am Mittwoch dem BR-Studio Regensburg bestätigte, ist die 26-jährige Frau schwanger. Ob der 28-jährige mutmaßliche Täter der Kindsvater ist und in welchem Monat die Frau schwanger ist, wollte die Polizei nicht sagen.

  • Zum Artikel: Täter frühzeitig stoppen: Wie Femizide verhindert werden könnten

Mann sticht von hinten auf Partnerin ein

Laut einem Polizeisprecher passierte der Angriff bereits am späten Sonntagabend (13.02.). Demnach sollen der 28-jährige Mann und die 26-jährige Frau in einer Tankstelle im Regensburger Stadtosten in Streit geraten sein. Der Mann soll die Frau zunächst beschimpft haben. Als die Frau über ihr Handy einen Notruf absetzen wollte, entriss er ihr das Telefon. Daraufhin soll er mit einer Fleischergabel von hinten auf die Frau eingestochen haben. Die Frau wurde dabei schwer verletzt und kam in ein Krankenhaus. Laut Polizei geht es der Frau den Umständen entsprechend gut, sie ist immer noch im Krankenhaus. Das ungeborene Kind sei durch die Tat nicht gefährdet worden.

Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Nach der Tat habe der mutmaßliche Täter die Flucht ergriffen. Die Polizei suchte unter anderem mit Hilfe eines Hubschraubers nach dem 28-Jährigen und nahm ihn schließlich fest.

Eine Ermittlungsrichterin am Amtsgericht erließ Haftbefehl unter anderem wegen Verdachts auf versuchte Tötung. Die Ermittlungen dauern an. Die Umstände der Tat deuten darauf hin, dass es sich um einen versuchten Femizid handeln könnte.

💡 Was ist ein Femizid?

Femizid bedeutet, dass Frauen oder Mädchen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden. In vielen Fällen handelt es sich bei den Tätern um Partner oder ehemalige Partner. Oft ist in solchen Fällen die Rede von Beziehungstaten. Das verharmlost solche Verbrechen aber. Denn es schwingt dabei eine Rechtfertigung mit, dass die Frauen aufgrund von Problemen in der Beziehung getötet würden oder dass der Täter aus Liebe gehandelt hätte. Laut Statistik stirbt in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau durch Femizid. In Bayern gab es 2021 laut polizeilicher Kriminalstatistik 23 Morde und 17 versuchte Morde.

Hilfe bei Gewalt

Sollten Sie selbst von Gewalt betroffen sein: Die Hilfetelefone "Gewalt gegen Frauen" und "Gewalt an Männern" beraten kostenfrei und anonym. Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" erreichen Sie unter 08000/116016, das Hilfetelefon "Gewalt an Männern" unter 0800/123 9900.

Hinweis: Der Artikel wurde aktualisiert - in einer früheren Fassung wurde die schwer verletzte Frau noch als "Ex-Freundin" des mutmaßlichen Täters bezeichnet. Laut aktuellem Ermittlungsstand waren die beiden zum Tatzeitpunkt aber ein Paar. Außerdem war in der früheren Fassung des Artikels die Rede von Verdacht auf versuchten Mord. Die Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen des Verdachts auf versuchte Tötung.

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