Historisches Bruckbergrennen in Marktl am Inn
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Historisches Bruckbergrennen in Marktl am Inn

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Marktl lässt historisches Bruckbergrennen wieder aufleben

In den 70er-Jahren sind die Fahrer bei drei Rennen wie die Verrückten den steilen Bruckberg in Marktl hochgerast. Dann wurden die Auflagen verschärft. Zum 50. Jubiläum ließ der Gewerbeverein alte Zeiten aufleben – mit Schaufahren und Oldtimer-Treff.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Es seien andere Zeiten gewesen, meint Originalrennfahrer Bert Vogl aus Altötting. Mit über 80km/h schossen die Autos – Rennautos wie Serienwagen – damals die enge, kurvige Bergstraße mit Start innerhalb der Ortschaft hinauf. Sicherheitsvorkehrungen: lediglich ein Helm und ein Schalter, mit dem der Stromkreis des Wagens unterbrochen werden konnte, erinnert sich der heute 79-jährige Bert Vogl.

Dreimal fand das Bergrennen zwischen 1968 und 1976 statt. Danach erhöhten die Behörden die Auflagen. Die Veranstaltung wäre zu teuer geworden.

Schaufahren statt Rennen

Der Gewerbeverein Marktl hat zum 50. Jubiläum an das historische Bruckbergrennen erinnert, mit einem Oldtimertreff inklusive Schaufahren. Rund 20 Oldtimer (Baujahr vor 1976) fuhren an diesem Sonntag (15. Mai) die Original-Rennstrecke am Bruckberg nach. Allerdings nur als Schaufahren, nicht als Rennen mit gediegenen 50km/h, gemäß der Straßenverkehrsordnung.

Der Bruckberg wurde in der Zeit für den Verkehr gesperrt. Die Feuerwehr sicherte die ehemalige Rennstrecke für das Schaufahren.

12.000 Zuschauer beim Bruckbergrennen 1970

Beim Bruckbergrennen 1970 bot sich da noch ein ganz anderes Bild: Die Zuschauer haben am Steilhang direkt an der Rennstrecke gesessen, erzählt Originalrennfahrer Bert Vogl. 12.000 Menschen sind am Rennsonntag nach Marktl gekommen, weiß auch Günter Wagner. Er hat privat und für den Heimatverein zum Bruckbergrennen recherchiert, das ihm zufolge lange ein "weißer Fleck" in der Geschichte Marktls war. Der zuständige Verein, der Motorsportclub Alt-Neuötting, der das Bruckbergrennen unter Federführung des ADAC ausführte, hat sich bereits aufgelöst.

Marktl feiert gleich drei Jubiläen

Auch wenn das Bruckbergrennen nach 1976 nicht mehr stattgefunden hat, eine Sache ist geblieben: die Marktler Dult. Das Volksfest ist aus dem Bruckbergrennen entstanden, weil für die Siegerehrung ein Zelt gebraucht wurde, erzählt Günter Wagner. Er ist im Organisations-Team für das Jubiläums-Schaufahren.

Wegen Corona musste die Veranstaltung um zwei Jahre verschoben werden. Dafür feierte der Markt Marktl dieses Wochende gleich drei Jubiläen auf einmal: das 600-jährige Bestehen, 50 Jahre Marktler Dult und 50 Jahre Bruckbergrennen.

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