Die 72. Nobelpreisträgertagung in Lindau beginnt am Sonntag (25.6.2023). Das Plakat vor der Insel auf einem Kreisverkehr zeigt einige Nobelpreisträger.
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Nobelpreisträgertagung in Lindau beginnt am Sonntag

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Medizin im Mittelpunkt: Nobelpreisträger tagen am Bodensee

Viele der klügsten Menschen der Welt treffen sich am Sonntag in Lindau: 40 Nobelpreisträgerinnen und -träger wollen zu ihrer diesjährigen 72. Tagung anreisen. Eingeladen sind auch Hunderte junge Forscherinnen und Forscher – und ein besonderer Gast.

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Reinhard Genzel (Physik 2020), Christiane Nüsslein-Volhard (Medizin 1995) und Willy Brandt (Frieden 1971) – ihre Namen sind neben zahlreichen anderen hochkant in Metallstelen gefräst, die die Brüstung des Nobelpreisträgerstegs bilden. Er steht in Lindau am sogenannten Kleinen See zwischen Lindauer Insel und Festland. Ein Denkmal für die Nobelpreisträger, die alle auch schon mal in Lindau zu Gast waren. 40 von ihnen werden in diesem Jahr wieder am Bodensee erwartet, zur 72. Tagung der Nobelpreisträger. Dort treffen sie auf mehr als 600 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus der ganzen Welt.

Nobelpreisträgertagung: Medizin ist Schwerpunkt in diesem Jahr

Im Vordergrund steht der wissenschaftliche Austausch der Forschergenerationen. Rund eine Woche lang stehen zahlreiche Diskussionen und Vorträge an, zu Themen wie Vielfalt in der Wissenschaft, zu Künstlicher Intelligenz und zum Klimawandel. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Physiologie und Medizin. Rund 40 junge Forschende werden selbst über ihre Arbeit berichten.

Erst Nachwuchsforscher dann Nobelpreisträger

In diesem Jahr wird etwa auch der dänische Chemiker Morten Meldal erwartet. 1986 war er selbst bereits als 32-jähriger Wissenschaftler zu Gast in Lindau und kehrt nun als Nobelpreisträger von 2022 zurück an den Bodensee. Er hat die Auszeichnung für seine Arbeit zur sogenannten Click-Chemie erhalten, mit deren Hilfe zielgerichtete Medikamente entwickelt werden können. Der deutsche Chemie-Nobelpreisträger von 2014 und Max-Planck-Forscher Stefan Hell soll laut Programm während der Tagung neben vielen anderen ebenfalls eine Vorlesung halten.

Diversität in der Wissenschaft als Auftakt

In der ersten inhaltlichen Diskussion nach der Eröffnung geht es um Vielfalt in der Wissenschaft. Mit auf dem Podium sitzen Emmanuelle Charpentier (Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene, Berlin), die den Nobelpreis 2020 im Fach Chemie für die Entwicklung der Gen-Schere CRISPR bekommen hat sowie die Medizin-Nobelpreisträgerin aus dem Jahr 1995, Christiane Nüsslein-Volhard.

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