Der Angeklagte sitzt im Gerichtssaal
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Der Angeklagte sitzt im Gerichtssaal am Landgericht Traunstein

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Mordfall Hanna: Mithäftling belastet Angeklagten schwer

Mordfall Hanna: Mithäftling belastet Angeklagten schwer

Neue Erkenntnisse am Landgericht Traunstein: Ein 21-Jähriger soll die 23-jährige Hanna aus Aschau im Chiemgau vor einem Jahr heimtückisch getötet haben. Ein neuer Zeuge, ein Mithäftling, hat den Angeklagten nun schwer belastet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Am Landgericht Traunstein ist der Angeklagte im sogenannten Hanna-Prozess in einem bis auf den letzten Platz besetzten Gerichtssaal von einem Mithäftling schwer belastet worden. Der 23-jährige Untersuchungshäftling gab an, immer wieder auf den Angeklagten bei Hofgängen oder in der Gefängnisabteilung in der JVA Traunstein getroffen zu sein und sich unterhalten zu haben.

Mithäftling sagt aus: Angeklagter soll Tat gestanden haben

Zunächst soll der Angeklagte nicht auf Fragen eingegangen sein und gesagt haben, dass er mit der Tat nichts zu tun habe. In der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester 2022 soll der 21-Jährige jedoch eingeräumt haben, dass er Hanna in sexueller Absicht bewusstlos geschlagen habe, damit sie sich nicht wehren könne. Danach habe er die junge Frau in einen Fluss geworfen. Der Zeuge sagte aus, der Angeklagte hätte Hanna schon vor der mutmaßlichen Tat gesehen. Er habe ihm gestanden, dass er sexuelles Interesse an ihr gehabt habe. Er soll von Frauen öfter Körbe bekommen haben und fühlte sich erniedrigt und verletzt. Auch habe er noch nie eine Beziehung gehabt, hatte er dem 23-jährigen Mithäftling erzählt. Er würde seine Ausführungen auch unter Eid wiederholen.

Trotz Aussagen - Angeklagter schweigt weiterhin

Der Angeklagte selbst hörte den Aussagen seines einstigen Gefängniskollegen ruhig und emotionslos zu. Auf die wiederholte Aufforderung der Richterin, ob er mit seinen Anwälten vielleicht doch etwas zu besprechen hätte, gab es eine kurze Pause. Auch danach wollte sich der Angeklagte nicht zur Tat und den schweren Vorwürfen äußern.

In einer vom Gericht angeforderten Stellungnahme beschrieb die JVA Traunstein den Angeklagten als zurückhaltend, beherrscht, ohne Gefühlsregung und als Einzelgänger. Er habe im Gefängnis gegenüber den Angestellten keine Äußerung zum Tatvorwurf gemacht.

Weitere Anhörungen im Prozess geplant

Der nächste Prozesstag ist für den 2. November geplant. Hier sollen Zeugen zur Bergung von Hanna in Prien am Chiemsee befragt werden. Am 3. November könnte es zu einer zweiten Vernehmung einer Schulfreundin des Angeklagten kommen. Sie hatte sich bei ihrer Aussage im Prozess an etliche belastenden Einzelheiten nicht mehr erinnern können, die sie jedoch bei verschiedenen Vernehmungen durch die Kripo gemacht hatte. Zum Beispiel, dass der Angeklagte ihr gegenüber Details des Verbrechens nannte, die zu diesem Zeitpunkt nicht öffentlich bekannt waren. Möglicherweise wird sie per Video-Schalte vernommen.

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