Ein Mitarbeiter einer gesetzlichen Krankenkasse, der zuständig für die Bekämpfung von Fehlverhalten ist, entdeckte 2019 verdächtige Abrechnungen des Arztes und erstattete Strafanzeige. Daraufhin übernahm die Arbeitsgruppe Gesundheitswesen des Korruptionskommissariats beim Polizeipräsidium die weiteren Ermittlungen.
Arzt soll Leistungen abgerechnet haben, die er nicht erbracht hatte
Der Verdacht gegen den 58-Jährigen, der eine Praxis im Münchner Stadtteil Trudering betreibt, erhärtete sich so weit, dass die Ermittler im Juni 2020 die Privat- und Praxisräume durchsuchten.
Nach der Auswertung der dabei sichergestellten Unterlagen wirft die Polizei dem Arzt jetzt vor, dass er im Zeitraum von 2014 bis 2020 bei mehreren Krankenkassen Leistungen abgerechnet hat, die er gar nicht erbracht hatte.
Krankenkassen wohl um drei Millionen Euro betrogen
In den meisten Fällen benutzte er dafür die Daten von sogenannten "Notfallpatienten", die nur einmal zur Behandlung bei ihm waren, einfach weiter, ohne dass die betroffenen Patienten davon wussten.
Insgesamt soll der 58-Jährige auf diese Weise gesetzliche Krankenkassen um drei Millionen Euro betrogen haben. Die Bayerische Zentralstelle für Betrug und Korruption im Gesundheitswesen bei der Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg prüft jetzt aufgrund der Ermittlungsergebnisse der Münchner Polizei, ob gegen den Arzt Anklage erhoben wird.
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