Das Heizkraftwerk München Nord wird ein Jahr länger mit Kohle betrieben. Der Wirtschaftsausschuss des Stadtrats hat beschlossen, den Umstieg auf Erdgas zu verschieben.
Grund: Krieg in der Ukraine
Grund ist der Krieg in der Ukraine, in dessen Folge die Gaspreise enorm gestiegen sind. Ursprünglich war geplant, das Münchner Kraftwerk für die Heizperiode 2022/2023 auf Erdgas umzurüsten. Das wurde bereits technisch geprüft und wäre möglich.
Krieg wirbelt Planungen in München durcheinander
Der Krieg habe die bisherigen Berechnungen und Planungen aber durcheinandergeworfen, die Umstellung sei aktuell zu teuer geworden, so die Stadtwerke. Ob zukünftig überhaupt noch genug Erdgas bei uns ankommt, sei unklar.
Ziel: Versorgungsengpässe vermeiden
Außerdem gehe es darum, einen möglichen Versorgungsengpass im nächsten Winter mit Gas zu vermeiden, heißt es weiter. Der Stadtrat stimmte deshalb zu, den Ausstieg um ein Jahr zu verschieben. Jedoch mit einer Bedingung: Die Politiker einigten sich darauf, dass die Stadtwerke München so schnell wie möglich auf russische Kohle verzichten sollen und auch keine andere Kohle aus Gebieten mit Menschenrechtsverletzungen kaufen.
Momentan kommt Kohle aus USA und Russland
Aktuell läuft das Heizkraftwerk Nord zur Hälfte mit Steinkohle aus den USA und Russland. Den Stadtwerken zufolge ist es nicht möglich, sofort auf russische Kohle zu verzichten. Im Hintergrund werde aber bereits vermehrt südafrikanische Kohle zum Beispiel aus Mosambik gekauft und mit Lieferanten diskutiert, wo Kohle beschafft werden kann. Die Versorgungssicherheit der Münchner Heizkunden sei nicht gefährdet.
Zukunftsperspektive "Wasserstoff" ist noch unsicher
Langfristig soll das Heizkraftwerk Nord auf grünen Wasserstoff umgerüstet werden. Noch ist unklar, wann es soweit ist, denn die Wasserstoffwirtschaft entwickelt sich erst noch.
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