Mysteriöse Aufkleber an Gräbern in München
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Mysteriöse Aufkleber an Gräbern in München

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Mysteriöse Aufkleber an Gräbern in München – Rätsel gelöst

Mysteriöse Aufkleber an Gräbern in München – Rätsel gelöst

Wer hat an mehr als 1.000 Grabmälern Aufkleber mit QR-Codes angebracht? Mit diesem Spezialfall sah sich die Münchner Kriminalpolizei konfrontiert. Nun meldet sie einen Ermittlungserfolg.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Im Fall der Aufkleber an Hunderten Grabmälern auf Münchner Friedhöfen hat die Polizei den Urheber jetzt ermitteln können. Demnach sind die Sticker mit QR-Codes das Werk einer Grabpflegefirma. Ob das Anbringen der schwer zu entfernenden Aufkleber auch von deren Auftraggebern abgesegnet worden sei, werde weiter ermittelt, teilte die Münchner Polizei mit. 

Aufkleber mit QR-Codes: Kripo ermittelt

Auf drei Friedhöfen in München – Sendling, Solln, Waldfriedhof – waren an rund 1.000 Grabmälern die Aufkleber mit QR-Codes entdeckt worden. Beim Scannen wurde die Grabinschrift und die Lage des dazugehörigen Grabs angezeigt.

Weil manche Grabmäler beim Ablösen der Thermosticker in Mitleidenschaft gezogen wurden, ermittelt die Kripo wegen Sachbeschädigung. Ob die Grabpflegefirma tatsächlich strafrechtliche Folgen fürchten muss, prüften Polizei und Staatsanwaltschaft noch. Den Gesamtschaden durch Schäden beim Entfernen der Aufkleber hatten die Ermittler auf eine halbe Million Euro geschätzt. 

Grabpflegefirma verweist auf praktischen Nutzen

Die Grabpflegefirma erklärte dem BR, die Aufkleber hätten einen praktischen Nutzen. Die meisten Kunden wollten eine Bestätigung, was an den Gräbern gemacht worden sei. Über die QR-Codes und eine neuartige App sei das digital möglich, erklärte Gärtnermeister Stefan Zanke.

Stadt München gab keine Genehmigung

Eine Sprecherin des Gesundheitsreferats der Stadt München sagte nach Bekanntwerden des Vorfalls, die städtische Friedhofsverwaltung (SFM) habe keine Kenntnis vom Anbringen der Aufkleber gehabt. "Es liegen keinerlei Genehmigungsanträge vor."

Solche QR-Codes seien zwar seit 2014 auf Grabsteinen erlaubt, sagte die Sprecherin. "Die darauf verbreiteten Inhalte müssen vom Grabmalbüro der SFM geprüft und genehmigt werden." Firmen, die auf städtischen Friedhöfen in München arbeiten wollen, bräuchten auch dazu eine Genehmigung.

Im Video: Mysteriöse Aufkleber an Gräbern in München

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