Großaufgebot der Polizei bei Spurensuche
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Nach Goldklau: Spurensuche in Manching geht weiter

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Nach Goldklau: Spurensuche in Manching geht weiter

Am Dienstagmorgen wurden rund 480 Münzen aus dem ersten Jahrhundert vor Christus aus dem Kelten-Römer-Museum in Manching auf spektakuläre Weise gestohlen. Jetzt geht die Spurensuche weiter - mit einem Großaufgebot der Polizei.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Nach dem Diebstahl eines Kelten-Goldschatzes aus dem Museum in Manching geht an diesem Freitag die Spurensuche weiter. Rund 50 Einsatzkräfte durchkämmen erneut großflächig das Gelände rund um das Kelten-Römer-Museum in Manching im Landkreis Pfaffenhofen. Das teilt das Landeskriminalamt auf BR-Anfrage mit.

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Die Suchmaßnahmen werden durch Kräfte der Bereitschaftspolizei unterstützt. Die Beamten suchen nach Hinweisen, Spuren oder Dingen, die die Täter bei der Flucht eventuell verloren haben könnten. "In diesem Fall macht es Sinn, den Bereich nochmals gründlich und mit viel Manpower abzusuchen", so ein Sprecher des LKA. Die Suchmaßnahme sei nichts Außergewöhnliches. Nähere Angaben, wo genau gesucht werde, wollte das LKA erstmal nicht machen.

Spektakulärer Raubzug in sieben Minuten

Die Goldmünzen, deren reiner Materialwert bei rund 250.000 Euro liegt, stammen aus der Zeit um 100 vor Christus und waren durch eine Vitrine aus Sicherheitsglas gesichert. Diese wurde mit viel Gewalt aufgebrochen. Zuvor hatten die Täter um kurz nach ein Uhr morgens die Glasfaserkabel in einem Verteilerzentrum der Telekom durchtrennt. 13.000 Haushalte hatten daraufhin keine keine Internet- und Telefonverbindung mehr. Auch der Polizeialarm funktioniert nicht. Um kurz vor halb zwei wurde dann die Fluchttür des Kelten-Römer-Museums aufgehebelt und zwei Panzerglas-Vitrinen aufgebrochen. Gerade mal sieben Minuten dauerte der spektakuläre Goldraub.

Wiedereröffnung für kommenden Mittwoch geplant

Das Römer-Kelten-Museum Manching soll nach dem Diebstahl des keltischen Goldschatzes am kommenden Mittwoch, 30. November, wieder für Besucher öffnen, so der Museumsleiter Tobias Esch auf BR-Anfrage. Vorerst würden die Vitrine des Goldschatzes, die sich in einem Rondell befindet, und die Vitrine, die sich vor dem Goldschatz befindet, nicht bespielt, so Esch. Diese Vitrine werde wohl aber demnächst wieder mit anderen Ausstellungsstücken zu sehen sein. Wie es mit dem Rondell des Goldschatzes weitergeht, ist noch unklar. Verschiedene Überlegungen würden gemeinsam mit der Archäologischen Staatssammlung München durchgespielt.

"Im Idealfall kommt natürlich der Schatz wieder zurück. Aber da ist meine Hoffnung gering." Tobias Esch, Leiter Kelten-Römer-Museum in Manching

Eine mögliche Alternative wäre, eine Replik des Goldschatzes zu zeigen oder andere Stücke aus der Staatssammlung. Nach wie vor habe das Museum einiges zu bieten, so Esch. "Wir sind weiterhin mit grandiosen Stücken gesegnet." Es gebe tolle Funde aus der Römerzeit zu sehen, nicht zuletzt eines der Highlights: die Römerschiffe, die fast 2.000 Jahre alt sind. Außerdem gebe es sehenswerten Glasschmuck, Skulpturen aus Bronze und das Goldbäumchen aus der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts vor Christus.

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