Nach einem vielerorts trüben Wochenende mit Blitz, Donner und Starkregen steht Bayern die nächste Sommerwoche bevor. Hoch Piet bringt vielerorts wieder hohe Temperaturen und Trockenheit. Lediglich über Südostbayern sollen die Auswirkungen eines Tiefs über dem Balkanraum spürbar werden - dort wird mit dichten Wolkenfeldern und leichten Niederschlägen gerechnet. Ansonsten aber bleibt es bis Mitte der Woche erst einmal trocken.
Höchstwerte über 30 Grad in Teilen Bayerns erwartet
Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) können die Höchstwerte am Main über 30 Grad steigen, auch in anderen Regionen wird es bis zu 30 Grad warm. Eine steigende Waldbrandgefahr besteht nach jetzigem Stand allerdings nur in Unterfranken. In ganz Deutschland wird mit Maximaltemperaturen von 34 Grad gerechnet.
Das europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage geht davon aus, dass der August im Durchschnitt zu trocken ausfallen wird. Die Auswirkungen sind demnach vor allem im Süden und Westen Deutschlands ersichtlich - besonders in Unterfranken. In Würzburg beispielsweise ist an Messstationen des DWD im August noch kein Niederschlag gemessen worden.
Unwetter glimpflicher als erwartet
Laut dem Hochwassernachrichtendienst Bayern hat der Regen der vergangenen Tage an mittleren und größeren Flüssen nur vereinzelt zu Ausuferungen geführt - was wohl auch daran liegt, dass es in den vergangenen Wochen so wenig geregnet hatte und viele Flüsse und Bäche deswegen nicht viel Wasser führten. Höhere Pegelstände wurden vor allem in den Gebieten der kleineren südlichen Zuflüsse zur oberen Donau, in der Altmühl, am Oberlauf von Iller und Lech, der Bodensee-Zuflüsse sowie im Inn-Gebiet verzeichnet.
Vom Starkregen betroffen waren vor allem die Region von Schwaben bis zum Bodensee, das Allgäu und Teile Oberbayerns. Teilweise fielen mehr als 100 Liter pro Quadratmeter Regen. Im Allgäu seien sogar bis zu 150 Liter je Quadratmeter gefallen - binnen 48 Stunden. Das entspreche normalerweise einer Monatsmenge. Auch im Raum München gab es extremen Starkregen.
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Keine größeren Einsätze und Schäden durch Unwetter
Obwohl die Unwetter mit Starkregen nicht so heftig ausfielen wie vorhergesagt, musste die Feuerwehr zu hunderten Einsätzen, beispielsweise wegen überfluteter Keller, ausrücken.
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In Niederbayern kam es auf einigen Straßen zu Aquaplaning, laut der Polizei wurde dabei aber niemand ernsthaft verletzt.
Im Allgäu wurden wenige, meist kleinere, Straßen überflutet. Das teilte das Polizeipräsidium Südwest auf Anfrage mit. Bei Oberstdorf ging eine kleine Mure ab, allerdings in unbewohntem Gebiet. Die Zugstrecke Lindau-Bregenz wurde vorübergehend gesperrt.
Den Kanuten bei den European Championships in München machte das Wetter einen Strich durch die Planung: Drei Wettbewerbe mussten am Samstag abgebrochen werden. Sie wurden auf Sonntag verlegt.
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Mehrere Tote durch Unwetter in Europa
Allerdings verliefen die Unwetter in anderen Regionen Europas nicht so glimpflich. In Österreich starben fünf Menschen, mindestens elf wurden verletzt. Besonders im Gebiet Vorarlberg kam es am Wochenende zu Überschwemmungen und damit auch zu Verkehrsbehinderungen. Auf Korsika starben sechs Menschen, in der Toskana kamen zwei Menschen ums Leben.
(Mit Material der dpa)
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