Das Münchner Fernbusunternehmen Flixbus will bei einer möglichen Nachfolge für das Neun-Euro-Ticket im Nahverkehr mit dabei sein. Wenn es ein Nachfolgeticket für das 9-Euro-Ticket, das Ende August ausgelaufen war, gibt, dann müsse man diesmal auch Fernbusse berücksichtigen, sagte der Chef des Münchner Unternehmens.
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Flixbus-Chef: "Ohne Fernbus geht es nicht"
Der Chef von Flixbus, André Schwämmlein, sagte: "Wenn ein künftiges 'Klimaticket' vollständig und für alle verfügbar sein soll, gilt: Ohne Fernbus geht es nicht." Und weiter betonte er: "Wir stehen bereit, um die Verkehre zu entlasten."
Mit Vertretern der Politik im Bund und in den Länder gebe es bereits Gespräche, so Schwämmlein. Dabei gehe es darum, das nationale Fernbusangebot in das künftige Rabatt-Ticket zu integrieren. Auf diese Weise könne die Lücke zwischen Regional- und Fernverkehr geschlossen werden. Im ländlichen Raum, wo der Fernbus oft die einzige Alternative zum Auto sei, entstünde ein "Mehrwert für Millionen Menschen", so der Flixbus-Chef
"Neun-Euro-Ticket hatte einige Schwächen"
Was den Vergleich zwischen Stadt und Land angehe habe das 9-Euro-Ticket "einige Schwächen" gehabt, sagte Schwämmlein. Im ländlichen Raum fehlten die Direktverbindungen in die Großstädte. So seien viele Menschen von dem Rabatt-Ticket ausgeschlossen gewesen.
Fernbus-Unternehmer klagten über geringe Umsätze
Das vergünstigte Ticket hatte im Juni, Juli und August gegolten. Damit konnten Bürgerinnen und Bürger für neun Euro pro Monat in ganz Deutschland den öffentlichen Nahverkehr nutzen - in den Bussen und Zügen von Flixbus beziehungsweise Flixtrain galt das Ticket nicht. Viele Anbieter von Fernbussen klagten während dieser Zeit, dass ihre Fahrgastzahlen wegen des günstigen Tickets eingebrochen seien.
Bayern will nicht für Nachfolger des 9-Euro-Ticket zahlen
Das 9-Euro-Ticket war eine von mehreren Entlastungsmaßnahmen angesichts der derzeit hohen Lebenshaltungskosten. Die Ampelparteien in Berlin haben ein mögliches Nachfolge-Angebot für das 9-Euro-Ticket vorgestellt. Zwischen 49 und 69 Euro soll so ein bundesweites Monatsticket künftig kosten - finanziert sowohl vom Bund als auch von den einzelnen Ländern.
Bayern will dagegen kein Geld für ein solches Modell ausgeben - auch wenn sich der Bund mit einem Milliardenbetrag daran beteiligt möchte. "Wenn der Bund das haben will, muss der Bund das finanzieren", sagte ein Sprecher des bayerischen Verkehrsministeriums. "An dieser Haltung hat sich nichts geändert." Bereits Anfang August hatte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) mit Blick auf ein Ende des 9-Euro-Tickets betont, dass weitere Entlastungen "ausschließlich der Bund" tragen solle.
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