Florian von Brunn (SPD) spricht in der Sendung "BR24 - Die Konfrontation".
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Florian von Brunn (SPD) spricht in der Sendung "BR24 - Die Konfrontation".

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Nein, die AfD hat nicht im Programm, Kitas abzuschaffen

Nein, die AfD hat nicht im Programm, Kitas abzuschaffen

SPD-Spitzenkandidat Florian von Brunn hat behauptet, die AfD in Bayern wolle Kitas abschaffen. Das ist nicht richtig. Sie sieht aber Kita-Betreuung kritisch und will die Betreuung von Kleinkindern zuhause finanziell fördern. Ein #Faktenfuchs.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wahlarena am .

Dieser Text ist Teil des Faktenchecks zur Sendung "BR24 - Die Konfrontation" vom 04.10.2023 mit Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Martin Böhm (AfD), Florian von Brunn (SPD) und Martin Hagen (FDP) und erstmals am 05.10.2023 erschienen. Den Artikel finden Sie hier.

"Die Konfrontation" mit Hubert Aiwanger, Martin Böhm, Florian von Brunn und Martin Hagen können Sie hier in der Mediathek anschauen.

Die Behauptung:

Florian von Brunn, SPD: "Die AfD in ihrem Programm will die Kita für Ein- bis Dreijährige abschaffen und die Frauen wieder zurück nach Hause schicken."

Richtig oder falsch?

Größtenteils falsch. Im bayerischen Landtagswahl-Programm und auch im Grundsatzprogramm der AfD steht nicht, dass die Partei Kitas abschaffen will. Die AfD Bayern steht laut ihrem Programm aber Kita-Betreuung kritisch gegenüber und will die Betreuung von Kleinkindern im eigenen Zuhause finanziell fördern.

Die Fakten:

Im Programm der AfD Bayern steht unter dem Punkt "Familie": "Wir fordern, dass Eltern frei von wirtschaftlichen Zwängen zwischen Eigenbetreuung und Fremdbetreuung durch Kindertagesstätten oder Tagesmütter wählen können." Eine möglichst enge Bindung an die Eltern in den ersten drei Lebensjahren sei "gesellschaftlich wie staatlicherseits zu unterstützen und zu fördern". Weiter steht dort: "Dementsprechend kritisch sehen wir die vielmals bloße Verwahrung von Kindern unter drei Jahren in Kitas." Die elterliche Betreuung von Kleinkindern zu Hause solle gleichwertig unterstützt werden wie Fremdbetreuung.

AfD sieht Kitabetreuung kritisch

Unter dem Punkt "Bildung" steht außerdem, die AfD wolle Eltern unterstützen, ihre Kinder "bis zum vierten Lebensjahr zu Hause betreuen zu können". Die AfD formuliert in ihrem Wahlprogramm damit nicht das Ziel, Kitas abzuschaffen. Die Partei will aber die Betreuung zu Hause finanziell fördern. Hintergrund ist die Ansicht der AfD, Kitabetreuung sei schlechter für Kinder als zu Hause von den Eltern betreut zu werden - diese Sicht geht aus dem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 hervor. Darin schrieb die Partei, bei Kindern unter drei Jahren sei eine Fremdbetreuung mit Entwicklungsrisiken behaftet.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse weisen in die entgegengesetzte Richtung. Dass Kinder durch Fremdbetreuung Entwicklungsrisiken hätten, sei "so nicht richtig", sagt Frank Niklas, Pädagoge und Familienforscher an der Ludwig-Maximilians-Universität München, im Gespräch mit dem #Faktenfuchs. "Natürlich sind Eltern für die Entwicklung ihrer Kleinkinder zentral. Allerdings stimmt es nicht, dass eine Fremdbetreuung junger Kinder automatisch mit Entwicklungsrisiken verbunden ist."

International und auch in Deutschland gebe es viele Belege dafür, dass auch ein früher Kita-Besuch mit positiver Kompetenzentwicklung einhergeht, sagt Niklas.

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