Fahne der IG Metall
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Neue Warnstreiks: IG Metall erhöht den Druck

Die IG Metall setzt am Montag die Warnstreiks in Bayern fort. Der Fokus der Aktionen liegt in Unterfranken, Oberbayern und der Oberpfalz. Mit Audi und wohl auch BMW stehen auf der Liste zwei große Konzerne, die bislang nicht bestreikt wurden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Auch in dieser Woche ruft die IG Metall in Bayern die Beschäftigten in der Tarifrunde zu Aktionen auf. An diesem Montag stehen 20 Betriebe auf dem Streikplan. Die Gewerkschaft will Druck auf die Arbeitgeber ausüben. Am Dienstag treffen sich beide zum vierten Mal.

Streik trifft Audi und wohl auch BMW

Zwei Namen fanden sich bisher nicht auf den Streiklisten der IG Metall in dieser Tarifrunde: BMW und Audi. Jetzt sollen auch die beiden großen Autobauer in Bayern mit einbezogen werden. In Ingolstadt legt für zwei Stunden die Nachtschicht die Arbeit nieder und protestiert gemeinsam mit der Spätschicht auf einer Kundgebung. Die Woche über könnte es auch BMW treffen, heißt es auf Nachfrage.

Die Schwerpunkte der Aktionen heute liegen in Unterfranken, Oberbayern und der Oberpfalz. Aufgerufen sind unter anderem Beschäftigte von ZF und ZF Race in Schweinfurt, Krauss Maffei in München und Siemens in Cham. Und bei Wacker Neuson in Reichertshofen wollen die Streikenden wieder einen Tarifvertrag durchsetzen. Den hatte das Unternehmen gerade erst gekündigt. Die Streikbereitschaft sei in Bayern hoch, erklärt die Gewerkschaft als Warnung an die Arbeitgeber.

Vierte Tarifrunde steht an

Den Druck in der Tarifrunde erhöhen – so begründet die IG Metall in Bayern ihre Warnstreiks. Ob diese die Arbeitgeber dazu bringen, ihr Angebot vom letzten Mal zu erhöhen, wird sich am Dienstag dann am Verhandlungstisch zeigen. Für die rund 855.000 Beschäftigten in Bayern fordert die IG Metall 8 Prozent mehr, um angesichts der Inflation einen Verlust bei den Reallöhnen aufzufangen.

Prozente aber stellte der Arbeitgeberverband bisher nur in Aussicht, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Zu einer Einmalzahlung von 3.000 Euro sei man bereit. Die wäre dann frei von Abgaben und Steuern. Auf die Warnstreiks reagiert der Verband mit Kopfschütteln – die seien ein falsches Signal in Krisenzeiten. Die Antwort der IG Metall: Tut sich morgen nichts am Verhandlungstisch, dann stehe der Streikplan schon für den Rest der Woche.

Ein Pilotbezirk wird gesucht

In der Metall- und Elektroindustrie mit ihren bundesweit fast 3,9 Millionen Beschäftigten wird in jedem Bezirk ein eigener Tarifvertrag verhandelt. In den meisten Punkten sind die am Ende inhaltlich gleich. Kommt die Gewerkschaft in keinem Bezirk am Verhandlungstisch weiter, dann startet die Suche nach einem, manchmal auch zwei sogenannten Pilotbezirken. Auch Bayern könnte es treffen.

Im Pilotbezirk wird versucht, ein Ergebnis hinzubekommen. Gelingt der Versuch nicht, dann könnte die Gewerkschaft den Druck mit ganztägigen Aktionen erhöhen. Oder aber sie erklärt das Scheitern der Gespräche und ruft ihre Mitglieder zur Urabstimmung über einen Streik nicht nur zur Warnung und für mehrere Tage auf.

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