Bereits im vergangenen Jahr hatte der Finanzsenat die Coburger Stadtverwaltung beauftragt, die sozialverträgliche Schließung des Puppenmuseums zu prüfen. Am Donnerstag hat der Stadtrat nun das Aus für das Museum beschlossen: Ende des Jahre wird das Coburger Puppenmuseum zusperren. Das Museum befindet sich in einem historischen Gebäude in der Innenstadt und ist nicht barrierefrei. Die fehlende Barrierefreiheit war für die Mehrheit der Stadträtinnen und Stadträte der Hauptgrund für die Schließung.
Stadt muss vermutlich 280.000 Euro Fördermittel zurückzahlen
Auch die mangelnde Wirtschaftlichkeit des Museums war ein Grund für die Entscheidung des Stadtrats. Vor der Corona-Pandemie hatte das Puppenmuseum 2019 etwa 6.600 Besucher. Bis September 2022 kamen etwa 2.600 Interessierte, also deutlich weniger. Durch die Schließung des Museums ist es wahrscheinlich, dass die Stadt Coburg Fördermittel in Höhe von circa 280.000 Euro inklusive Zinsen zurückzahlen muss.
Puppen sollen nach Rödental in ehemalige Manufaktur kommen
Noch sind die rund 2.000 Puppen in 30 Räumen auf zwei Stockwerken untergebracht. Ein Großteil der Puppen soll nun als Dauerleihgabe an eine private Stiftung aus der Region für weitere Ausstellungen in den Räumlichkeiten der ehemaligen Goebel-Manufaktur in Rödental zur Verfügung gestellt werden. Das Puppenmuseum war 1987 als private Sammlung der Ehepaars Carin und Hans Lossnitzer eröffnet worden. 2007 hatte die Stadt Coburg die Sammlung gekauft und in der Folge zu einem wissenschaftlichen Museum entwickelt. 2012 wurde das Puppenmuseum durch einen Großbrand in der Coburger Innenstadt in Mitleidenschaft gezogen und anschließend auch mit Spendengeldern umfangreich renoviert.
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