Für manche Fußballfans ist es vielleicht so etwas wie heiliger Boden, für andere nur ein kleiner Parkplatz in der Nördlinger Altstadt: Am Stänglesbrunnen will die Stadt Nördlingen eine lebensgroße Bronzestatue von Gerd Müller aufstellen. Denn genau dort soll er früher jeden Tag mit Freunden gebolzt haben. Das berichten Zeitzeugen, erzählte Oberbürgermeister David Wittner (PWG) dem BR. Direkt an den Platz grenzt die Rückseite des Hauses in der Berger Straße, in dem eine der größten Fußballikonen Deutschlands aufgewachsen ist.
Statue soll Gerd Müller beim WM-Tor 1974 zeigen
Nach dem Tod Gerd Müllers im August hatte es in Nördlingen schnell Diskussionen darüber gegeben, wie man den Fußballer würdigen könne. Eine Straße oder Platz nach ihm benennen oder Häuserfassaden großflächig mit dessen Konterfei bemalen, das seien Vorschläge gewesen. Das Nördlinger Fußballstadion ist bereits nach Müller benannt. Und so wurde es schließlich die klassische Statue. Fest steht nun, dass sie der Aschaffenburger Bildhauer Herbert Deiss schaffen soll. Die Vorlage ist der Moment seines Torschusses im WM-Finale 1974 gegen die Niederlande. Ein bekanntes Foto von damals fängt Müller dabei in einer seiner typischen Posen ein. Gegossen wird die Statue von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker in Hessen.
Das Andenken an Gerd Müller soll nicht kommerziell ausgeschlachtet werden
Die Stadt Nördlingen stellt die Bronzestatue ganz bewusst nicht auf dem Markplatz oder in der Fußgängerzone auf, wo sich vor allem im Sommer viele Touristen tummeln. Sondern am Stänglesbrunnen, einem Ort mit direktem Bezug zu Gerd Müller. Das war dem Oberbürgermeister wichtig. Er wolle die Person Gerd Müller nicht für kommerzielle Zwecke ausschlachten, sagt David Wittner. Möglich sei es aber, künftig spezielle Stadtführungen anzubieten, in denen die Kindheit und Jugend von Müller in Nördlingen thematisiert werde.
FC Bayern München hat Spende zugesagt
Aller Voraussicht nach wird die Statue am 15. August 2022, Müllers erstem Todestag, am Stänglesbrunnen enthüllt. Die Kosten für das gesamte Projekt lägen bei rund 50.000 Euro, so Wittner. Einen Großteil davon sollen Sponsoren übernehmen. Es gebe bereits feste Zusagen von Nördlinger Unternehmen und dem FC Bayern München, wo Müller einen Großteil seiner Karriere verbracht hat.
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