Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht auf seiner Pressekonferenz zum Abschluss des G-7-Gipfels auf Schloss Elmau.
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht auf seiner Pressekonferenz zum Abschluss des G-7-Gipfels auf Schloss Elmau.

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Gegen Putin, Hunger und Klimawandel: Scholz bilanziert G7-Gipfel

Gastgeber Scholz wollte beim G7-Gipfel den Zusammenhalt herausstellen. Auch sein Abschlussstatement macht das deutlich. Er freut sich über die Gründung des "Klimaclubs", nennt Summen im Kampf gegen Hunger und betont die Unterstützung für die Ukraine.

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Drei "intensive und konstruktive Tage" liegen hinter Kanzler Olaf Scholz (SPD) und seinen G7-Gästen, wie der Gastgeber auf einer Pressekonferenz selbst resümierte. "Der G7-Gipfel war ein wichtiger Gipfel in einer ganz besonderen Zeit."

Geschlossenheit und Entschlossenheit wollte Scholz mit dem Gipfel demonstrieren. Dass dies den anwesenden Staats- und Regierungschefs aus Sicht von Scholz gelungen ist, machte er in seinem Statement immer wieder deutlich. Mit dieser Geschlossenheit wollen die G7-Staaten der russischen Aggression in der Ukraine entgegentreten.

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G7 stehen an der Seite der Ukraine

"Die G7 stehen eng und unverbrüchlich an der Seite der Ukraine", sagte Scholz. Das Land soll weiter bei der Verteidigung unterstützt werden und Perspektiven für die Zukunft haben. Die Gruppe habe auch die Bedeutung des Krieges noch einmal diskutiert. "Vor uns liegt eine Zeit der Unsicherheit", eine "herausfordernde Zeit", sagte Scholz. Was es genau mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine auf sich hat, wollte Scholz auch auf Rückfrage nicht konkretisieren. "Er könnte" aber, erklärte er, lachte und schwieg.

Dass die G7 Verbündete seien, "das habe ich auch ganz konkret gespürt", führte Scholz aus - etwa anhand ungezwungener Begegnungen. "Elmau war sehr gut für die G7, weil wir die Zeit genutzt haben."

Scholz verteidigt Format der G7-Gipfel

Trotz mancher Kritik an dem G7-Format: "Ich glaube, dass Gipfeltreffen unverändert von größter, größter Bedeutung sind", hielt Scholz fest. Es müsse direkte Gespräche geben, man müsse aufeinander eingehen, Gesprächsfäden des vergangenen Tages wieder aufgreifen können. "Das ist hier gelungen, insofern hat es sich ausgezahlt, dass wir hier miteinander geredet haben." Das entstandene Vertrauen werde für die nächste Zeit helfen.

Scholz: Putin darf den Ukraine-Krieg nicht gewinnen

Zusammenfassend nannte Scholz drei Botschaften, die von dem G7-Gipfel ausgehen sollen. "Die G7 stehen geeint in ihrer Unterstützung für die Ukraine zusammen", hielt Scholz als ersten Punkt fest. Russlands Präsident Wladimir Putin dürfe diesen Krieg nicht gewinnen, wiederholte Scholz seinen schon vielmals geäußerten Satz. Die Kosten für Putin sollen hochgehalten und "in die Höhe" getrieben werden. Zum Wiederaufbau der Ukraine sagte Scholz: "Das Wichtigste ist, dass wir uns zusammenfinden wollen" - im Rahmen der G7 und anderer Organisationen. Es brauche einen "Marshallplan" für die Ukraine.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht auf der Pressekonferenz.
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht auf der Pressekonferenz zum Abschluss des G7-Gipfels.

G7 sagen Milliarden für globale Ernährungssicherheit zu

Außerdem wollen die G7 weiter gegen den Hunger in der Welt vorgehen. "Der ist noch eine größere Herausforderung geworden durch den russischen Überfall auf die Ukraine", meinte der deutsche Kanzler. Bezüglich der weltweiten Ernährungssicherheit sagten die G7-Staaten weitere 4,5 Milliarden US-Dollar zu, wie es in einer Erklärung heißt. So sollen "die am stärksten gefährdeten Menschen vor Hunger und Mangelernährung" geschützt werden. Zudem bekräftigten sie ihren Aufruf an Russland, das Land solle unter anderem seine Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen ohne Bedingungen beenden.

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Scholz glücklich über Gründung eines "Klimaclubs"

Punkt drei seiner Botschaften fasste Scholz eher weit: "Wir werden die langfristigen Aufgaben nicht aus dem Blick verlieren." Dabei nannte er den Klimaschutz. "Ich freue mich, dass wir uns hier in Elmau verständigt haben, einen Klimaclub bis Ende des Jahres zu gründen." Auch hier lässt Scholz das Wort "Zusammenarbeit" fallen, denn nationale Strategien sollen nicht gegeneinander arbeiten, unterstrich er. Unterschiedliche Wege sollen zu den Zielen zusammengeführt werden. Dazu müsse eine "offene und inklusive" Arbeitsstruktur entstehen. "Deshalb gefällt mir Ihr Bild von der Eintrittskarte gar nicht", reagierte Scholz auf die Frage eines Journalisten, wer teilnehmen dürfe.

Am Rande des G7-Gipfels gab es immer wieder Kritik aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen rund um Garmisch-Partenkirchen. Scholz griff dies in seinem Abschlussstatement auf. Er wisse, dass solche Treffen für die Bürger mit "Belastungen" verbunden seien. Daher danke er für das Verständnis und die Unterstützung. "Die Delegationen waren gerne hier zu Gast", meinte Scholz.

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