Zwei Pedelecs-Fahrer. Ein Pedelec (Pedal Electric Cycle) bietet dem Radfahrer Unterstützung durch einen Elektromotor, sobald der Radler in die Pedale tritt - mit einer Trittunterstützung bis 25km/h.
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Pedelecs: Erhöhte Unfallgefahr bei Senioren?

Pedelecs: Erhöhte Unfallgefahr bei Senioren?

Pedelecs, also Fahrräder mit elektrischem Motor, sind deutschlandweit beliebt. Laut der aktuellen Unfallstatistik der Polizei Mittelfranken verunglücken Senioren auch mit einem Pedelec im Durchschnitt häufiger tödlich als andere Altersgruppen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

2.441 Unfälle mit Fahrradfahrern hat die Polizei Mittelfranken im vergangenen Jahr erfasst, damit hat sich die Zahl zum Vorjahr zwar leicht verringert. Die Zahl der getöteten Radler ist aber gestiegen von acht auf 13 Personen. Auffällig in diesem Zusammenhang sei, so Polizeiobermeister Christian Wondrak von der Fahrradgruppe Nürnberg, dass von den 13 Personen neun davon Senioren (Personen ab 65 Jahre) waren, davon waren fünf mit einem Pedelec unterwegs. Insgesamt gab es 200 Unfälle bei denen Senioren mit einem Pedelec in einen Unfall verwickelt waren, 50 Menschen seien schwerverletzt worden. Grund genug für die Polizei diese Altersgruppe in den Fokus zu nehmen, damit solche Unfälle weniger werden.

Kontrollen und Aufklärung

Dafür hat die Polizei Mittelfranken an insgesamt sechs Standorten in der Nürnberger Innenstadt Verkehrskontrollen bei Radfahrern durchgeführt. Ein Fokus lag dabei auch bei den Pedelec Fahrern, insbesondere Senioren. Häufige Gründe für Unfälle bei Rentnern seien zum Beispiel ein zu geringer Sicherheitsabstand, nicht angepasste Geschwindigkeit oder eine falsche Fahrbahnnutzung , sagt Polizeiobermeister Christian Wondrak.

Unterschied bei Helmpflicht zwischen Pedelec und E-Bikes

Prinzipiell wird zwischen E-Bike und Pedelec unterschieden, so Polizeiobermeister Christian Wondrak. Bei Pedelecs gibt es durch den Elektromotor einen Tretunterstützung, E-Bikes hingegen können auch allein, also ohne, dass in die Pedale getreten wird, gefahren werden. Hier können Geschwindigkeiten bis zu 25 km/h erreicht werden außerdem besteht eine Helmpflicht. Bei Pedelecs, die bis zu 25 km/h einen Tretunterstützung liefern, besteht hingegen keine Helmpflicht. Bei Modellen, die bis zu 45 km/h schnell sind, jedoch schon. Außerdem ist dann ein Versicherungskennzeichnen nötig, da sie als Kraftfahrzeuge gelten.

Beratung das A und O

Markus Boscher hat einen Fahrradladen unweit des Nürnberger Hauptbahnhofs. Er verkauft ausschließlich Pedelecs. Die Nachfrage nach diesen Rädern sei in den Jahren konsequent hoch geblieben, nicht nur bei älteren Kunden. Auch bei jüngeren zwischen 30 und 50 Jahren würden diese Modelle einen Boom erleben, erzählt er. Unfälle hätten aber nur wenige seiner Kunden.. Dass es gerade ältere Menschen betreffe, habe er nicht festgestellt. Um ein geeignetes Pedelec zu finden, sei es vor allem wichtig das Fahrrad zu testen. Nur so kann herausgefunden werden, ob das Fahrrad zu einem passt oder nicht. Gerade bei älteren Kunden sei es wichtig, dass diese zum Beispiel breitere Reifen und eine gute Beleuchtung haben, diese kann das Unfallrisiko senken. Außerdem sei es besonderes wichtig, dass die Rahmengröße passt.

ABS, Abstandssensor, Fernlicht

Moderne Pedelecs sind inzwischen mit allerhand technischen Helfern ausgestattet: Antiblockiersystem (ABS) bei den Bremsen wie bei einem Auto, Scheinwerfer mit Fernlichtfunktion oder Abstandssensoren am Gepäckträger, die vor einem herannahenden Fahrzeug warnen. Solche gut ausgestatteten Räder sind nicht günstig, 10.000 Euro und mehr sind möglich. Für ein gutes Pedelec sollte man zwischen 3.500 bis 4.000 Euro ausgeben rät Markus Boscher und wichtig sei auch, dass es regelmäßig gewartet wird, um den Verschleiß zum Beispiel bei den Bremsen zu überprüfen.

Fahrsicherheitstraining

Wer auf Nummer sicher gehen will, dem empfiehlt der Fahrradhändler und auch die Polizei an einem Fahrsicherheitstraining für Pedelecs teilzunehmen. Hier könne man gut lernen, wie sich das Fahrrad verhält und von Experten Tipps bekommen. Gerade das hohe Gewicht der Räder (zwischen 20 bis 30 Kilo) und die höheren Geschwindigkeiten stellen zusätzlich ein Risiko dar, dass durch solche Fahrtrainings minimiert werden könne. Die Polizei Mittelfranken will zudem Infoabende machen, um Rentner für das Thema zu sensibilisieren.

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