Jetzt ist es offiziell: Der Markt Pfeffenhausen im Landkreis Landshut wird Standort für ein nationales Wasserstoff-Forschungszentrum. Das haben Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) heute auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben.
Forschung für die Anwendung in der Praxis
Pfeffenhausen erhält den Zuschlag für das nationale Wasserstoff-Zentrum zusammen mit Duisburg und Chemnitz sowie einem "Konsortium im Norden", das sich gesondert mit dem Einsatz der Wasserstoff-Technologie in der Schifffahrt befassen wird.
Die Erkenntnisse aus der Wissenschaft sollen anschließend in der Praxis zur Anwendung kommen. Unterstützt wurde die bayerische Bewerbung deswegen sowohl von den Universitäten München (TU) und Erlangen-Nürnberg (FAU) als auch von einer Vielzahl an Unternehmen aus der Region.
Finanzielle Unterstützung von Bund und Freistaat
Vom Gesamtvolumen des Verkehrsministeriums sind bis zu 100 Millionen Euro für den Standort Pfeffenhausen vorgesehen. Auch die jeweiligen Landesregierungen hatten vorab finanzielle Unterstützung angekündigt.
Parteiübergreifende Freude in der Region
Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller (SPD) aus Pfeffenhausen sieht durch die Entscheidung für den Wasserstoffstandort Pfeffenhausen vor allem herausragende Chancen für die Entwicklung neuer Berufsbilder in der Region, für die Entstehung neuer Studiums- und Weiterbildungsangebote an der Hochschule Landshut sowie für einen weiteren entscheidenden Schritt beim Transformationsprozess von Landwirtschaft und Hopfenanbau hin zu Automobilindustrie und Wasserstofftechnologie: "Die heutige Entscheidung ist ein Meilenstein und wird in unserer Region die Brücke vom grünen Gold Hopfen zum grünen Wasserstoff schlagen. Welch eine riesige Chance für unsere Region", freut sich Ruth Müller, "mit dieser Entscheidung werden sich so viele neue Zukunftschancen für junge Menschen in unserer Region ergeben".
Auch der Landshuter CSU-Landtagsabgeordnete Helmut Radlmeier aus Landshut freut sich über den Markt Pfeffenhausen als einen der Standorte des nationalen Wasserstoffzentrums. Man habe die Jahrhundert-Chance genutzt, so Radlmeier in einer Mitteilung. Der Grundstein sei schon vor sechs Jahren gelegt worden, als die "Wasserstoff-Initiative Landshut" gegründet wurde. Den aktuellen Schwung solle man nutzen, um möglichst rasch das Wasserstoff-Zentrum zu realisieren, so Radlmeier.
Wissenschaft und Forschung für den ländlichen Raum
Zufrieden zeigt sich auch der niederbayerische CSU-Europaabgeordnete und EVP-Fraktionsvorsitzende Manfred Weber. Der Zuschlag sei eine Entscheidung von europäischer Tragweite. Sie stehe für die seines Erachtens "erfolgreiche Strukturpolitik des Freistaats Bayern, Wissenschaft und Forschung auch im ländlichen Raum zu etablieren". Die Millioneninvestitionen seien hier gut angelegt und würden für die gesamte Region einen vielfachen Mehrwert nach sich ziehen, so Weber.
Der Stimmkreisabgeordnete Florian Ossner (CSU) spricht im Zuge der Entscheidung von einem Wasserstoff-Mekka Deutschlands mit einer Jahrhundert-Förderung des Bundes gemeinsam mit dem Freistaat von bis zu 130 Millionen Euro.
Die Ankündigung, dass das Zentrum mit Strom aus Sonnenenergie arbeiten werde, ist für die Landtagsabgeordnete der Grünen, Rosi Steinberger aus Kumhausen, ein gutes Signal. Gerade die bayerische Wirtschaft benötige in Zukunft einen emissionsfreien Energieträger. Daher solle die Staatsregierung die Entscheidung für Pfeffenhausen endlich zum Anlass nehmen, grünen Strom in der Fläche zu fördern. "Wasserstoff ist nur dann eine zukunftsfähige Energiequelle, wenn für seine Erzeugung flächendeckend nachhaltige Energie aus Wind, Wasser und Sonne zur Verfügung steht. Dafür muss nun endlich auch die 10H-Regelung fallen, die den Ausbau der Windkraft in Bayern massiv behindert", so Steinberger.
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