Polarlichter über Erding (10.10.2024/22.30 Uhr)
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Polarlichter über Erding (10.10.2024)

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Polarlichter in Bayern – erneut buntes Naturspektakel am Himmel

Polarlichter in Bayern – erneut buntes Naturspektakel am Himmel

In der vergangenen Nacht hat es in Deutschland vielerorts ein buntes Spektakel am Himmel gegeben. Erneut waren Polarlichter zu sehen – auch in Bayern. Zu verdanken haben wir diese seltenen Bilder der Sonne, die derzeit sehr aktiv ist.

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Rot und grün schimmert es, ein breites Band aus Farbe bewegt sich wie ein Vorhang im Wind: Ein seltenes Naturspektakel hat in der vergangenen Nacht in Deutschland, aber auch in Bayern für Begeisterung gesorgt. Polarlichter färbten den Himmel in schillerndste Farben. Weil die Sonne derzeit sehr aktiv ist, kommt es vermehrt zu Sonnenstürmen und die sind für das beeindruckende Naturphänomen verantwortlich.

Polarlichter entstehen, wenn sogenannte koronale Massenauswürfe (CME) oder Sonnenstürme auf das Magnetfeld der Erde treffen. Dort stoßen die Partikel mit Bestandteilen der Erdatmosphäre zusammen, die sie zum Leuchten bringen. Und solch ein koronarer Sonnenauswurf wurde am Donnerstagnachmittag gemeldet (externer Link). Deshalb standen die Chancen auf Polarlichter auch hierzulande sehr gut. Begünstigt hat die Sichtung der Polarlichter ein so gut wie wolkenfreier Himmel. Schon im Mai dieses Jahres gab es einen Sonnensturm, bei dem viele Polarlichter in ganz Deutschland zu sehen waren.

Gesteigerte Sonnenaktivität

Die Sonne durchlebt einen etwa elf Jahre währenden sogenannten Sonnenfleckenzyklus mit Phasen schwacher und starker Aktivität. Im Minimum können monatelang keine Flecken zu sehen sein, im Maximum Hunderte. Seit Dezember 2019 hatte die Aktivität der Sonne stetig zugenommen, aktuell befindet sie sich im Umfeld eines Maximums. Immer wieder waren daher in den vergangenen Monaten Polarlichter auch über Deutschland zu sehen.

Entstehung von Polarlichtern

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) entstehen Polarlichter in 70 bis 800 Kilometern Höhe durch elektrisch geladene Teilchen (meist Elektronen oder Protonen) des Sonnenwindes. Diese werden durch das Magnetfeld der Erde zu den Polen hin abgelenkt. Dort dringen sie in die Erdatmosphäre ein und regen je nach Höhe unterschiedliche Atom-/Molekülarten an, Licht einer bestimmten Wellenlänge zu emittieren.

Je nach Höhe unterschiedliche Farben

Das grüne Polarlicht wird hauptsächlich von Sauerstoffatomen in etwa 120 km Höhe erzeugt. Das rote Polarlicht dagegen hat seinen Ursprung mehrheitlich bei Sauerstoffatomen in etwa 200 km Höhe. Neben den durch Sauerstoffatome erzeugten Polarlichtern gibt es auch violette bis blaue Polarlichter, die in der Regel von Stickstoffatomen ausgehen, wobei diese Polarlichter sich häufig über einen relativ großen Wellenlängenbereich erstrecken. "Das Rot so hoch am Himmel ist typisch für starke Polarlichtereignisse" erklärt BR-Wetterexperte Michael Sachweh, "bei schwachen sieht man häufiger ein Grün". Dieses Event sei so stark gewesen, dass es bis weit in die Subtropen reichte. Sogar bei Miami in Florida konnte es beobachtet werden, so Michael Sachweh.

Zum Audio: Polarlichter über Bayern - Seltenes Spektakel auch 2024 möglich

Polarlicht: Glonntal 24.10.2011
Bildrechte: Roman Breisch
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Polarlicht: Glonntal 24.10.2011

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