Der Präsident des Landgerichts Traunstein soll eine Angestellte belästigt haben. Er wurde vom Bayerischen Dienstgericht vorläufig vom Dienst suspendiert. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung gegen Ludwig Kroiß.
Kuss auf Mund durch Präsident des Landgerichts Traunstein?
Die Staatsanwaltschaft München I hat Anfang Mai einen Strafbefehl beantragt. Der Vorwurf: Im September 2021 soll Kroiß in den Räumen des Landgerichtes am Ende eines informellen Zusammentreffens eine im Gericht beschäftigte Angestellte umarmt und überraschend auf den Mund geküsst haben.
Das Amtsgericht München hat noch nicht über den Strafbefehlsantrag entschieden. Der Landgerichtspräsident hat gegen die Entscheidung Beschwerde eingelegt. Sein presserechtlicher Anwalt, Gernot Lehr, teilte auf BR-Anfrage mit, dass Ludwig Kroiß den Vorwurf bestreite. Eine rechtskräftige Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der vorläufigen Suspendierung liege bislang nicht vor. Unabhängig von dem Verfahren habe sich der Jurist dazu entschieden, zum 31. Januar 2024 in den Ruhestand zu gehen. Gründe für die vorläufige Suspendierung hatte das Oberlandesgericht München keine genannt.
Landgericht äußert sich nicht zu Suspendierung
Voraussetzung für eine vorläufige Dienstenthebung sei jedoch, dass der Vorwurf eines Dienstvergehens hinreichend wahrscheinlich sei und der Betroffene voraussichtlich aus dem Dienst entfernt wird.
Die Sprecherin des Landgerichts Traunstein, Cornelia Sattelberger, äußerte sich auf BR-Anfrage nicht zu der vorläufigen Suspendierung. Sie wies lediglich darauf hin, dass das Landgericht Traunstein aktuell von der Vizepräsidentin Andrea Titz geleitet werde.
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