Für dieses Jahr rechnen die Christbaumerzeuger mit stabilen Preisen für Weihnachtsbäume. Die Preise dürften sich in einem Bereich von 20 bis 27 Euro pro laufenden Meter für die Nordmanntanne bewegen, heißt es vom Verband "Natürlicher Weihnachtsbaum".
Preiserhöhungen erst ab den kommenden Jahren
"Die höheren Preise müssen sicherlich in den Metropolen wie Hamburg oder München gezahlt werden, die günstigeren auf dem Land", sagte der Verbandsvorsitzende Benjamin Schneebecke. Damit seien die Preise in diesem Jahr auf dem Niveau des Vorjahres. Deutliche Preiserhöhungen seien ihm nicht bekannt.
Für die kommenden Jahre sei allerdings mit einem Anstieg der Preise zu rechnen. Viele Erzeuger dürften in der Zukunft aufhören. "Es wird immer schwieriger, Mitarbeiter zu finden", sagte Schneebecke. Das schrecke viele jüngere Unternehmer ab, die dann den Betrieb ihrer Eltern nicht übernehmen wollten. Jedes Jahr werden etwa 27 Millionen Weihnachtsbäume in Deutschland verkauft bei einem Umsatz zwischen 500 und 550 Millionen Euro. Rund 90 Prozent stamme von land- und forstwirtschaftlichen Familienbetrieben, erklärte Schneebecke. Rund zehn Prozent der Weihnachtsbäume würden exportiert: "Deutschland ist der größte Weihnachtsbaumproduzent in Europa."
Weihnachtsbaum-Anbau ist kompliziert
Für viele Betriebe lohne sich das Geschäft nicht mehr, sagte auch Bernd Oelkers, der Landesvorsitzende des Verbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Niedersachsen, Hamburg und Bremen. Einerseits gebe es einen Generationenwechsel; die jüngere Generation wolle sich nicht mit diesem komplizierten Geschäft auseinandersetzen. Bis zu 15 Jahre im Voraus müsse ein Weihnachtsbaumerzeuger investieren. Aber auch die vergangenen trockenen Jahre dürften in drei bis vier Jahren zu einem geringeren Angebot an heimischen Weihnachtsbäumen führen, sagte Schneebecke. In den vergangenen Jahren seien einige der noch jungen Bäume vertrocknet. Hingegen seien die älteren Bäume unempfindlicher gegen Trockenphasen. "Die großen Bäume sind wesentlich weniger anfällig gegen diese Problematik."
Viele Christbäume mit Pestiziden belastet
Auch die Nachhaltigkeit spielt in Zeiten der Klimakrise eine Rolle. Die Umweltorganisation Robin Wood rät vom Kauf eines Weihnachtsbaums aus herkömmlichem Anbau ab. Die meisten der etwa 28 Millionen in Deutschland verkauften Christbäume würden auf Plantagen gedüngt und mit Pestiziden bespritzt, wie Robin Wood am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Dies sei eine "enorme Belastung" für Böden, Gewässer und Tiere, insbesondere Insekten. Die Alternative seien Öko-Weihnachtsbäume mit glaubwürdigem Siegel.
- Zum Artikel: Weihnachtsbaum zum Leihen: Schmücken, feiern, zurückverpflanzen
Umweltorganisation rät zu zertifizierten Bäumen
Mit jeweils über 200 Verkaufsstellen seien Bayern und Nordrhein-Westfalen die Bundesländer mit dem breitesten Angebot an ökologisch zertifizierten Weihnachtsbäumen, gefolgt von Baden-Württemberg mit rund 170 Verkaufsstellen. In manchen Regionen sei es aber weiterhin schwierig, einen zertifizierten Öko-Christbaum zu finden, hieß es. Die Umweltorganisation wies auf die Siegel der anerkannt ökologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe wie Naturland, Bioland, Demeter und Biokreis oder auf das Bio-Siegel der Europäischen Union hin. Bäume mit diesen Zertifikaten seien ohne den Einsatz von Pestiziden und Mineraldünger gewachsen. Die gleichen Bedingungen erfüllten auch die Bäume aus FSC-zertifizierten Forstbetrieben (FSC: Forest Stewardship Council).
In den vergangenen Jahren habe das Interesse und das Angebot an ökologisch zertifizierten Bäumen zugenommen. Gab es vor acht Jahren bundesweit rund 100 Verkaufsplätze, sind es laut Robin Wood jetzt über 1.000. Die Anzahl der Betriebe, die ökologisch zertifizierte Weihnachtsbäume anbauen, habe sich im selben Zeitraum auf über 100 verdoppelt. Dennoch sei der Marktanteil an Öko-Weihnachtsbäumen noch immer gering.
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