Um den gewaltsamen Tod einer 67-jährigen Münchnerin an Weihnachten 2020 geht es ab heute vor dem Münchner Landgericht. Dem Angeklagten, der die Aussage zu Prozessbeginn verweigerte, wird Mord aus Habgier und zur Verdeckung einer anderen Straftat vorgeworfen. Der 53-jährige Bosnier soll die Frau getötet haben, weil sie ihn auf frischer Tat bei einem Einbruch in ihrem Reihenhaus ertappt hatte.
Täter äußerst brutal
Laut Staatsanwaltschaft soll er mit massiver Gewalt mindestens acht Mal auf den Kopf und mindestens einmal auf den Brustkorb der Frau eingeschlagen und eingetreten haben. Wann genau die Frau infolge ihrer schweren Verletzungen und des Blutverlustes starb, ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft unklar. Anschließend soll der 53-Jährige die Räume nach Geld und Wertgegenständen durchsucht haben.
Verräterische DNA-Spur
Als eine Untermieterin die Leiche der Frau zwei Tage später fand, saß der mutmaßliche Täter bereits in einem Bus Richtung Belgrad. Seine Identität konnte schnell über eine DNA-Spur ermittelt werden. Laut Anklage hatte der Mann früher bereits bewaffnete Raubüberfälle in Bosnien verübt und so hauptsächlich seinen Lebensunterhalt verdient. Zum Tatzeitpunkt habe er außerdem Geldprobleme gehabt.
Sohn des Angeklagten wohnte früher beim Opfer
Sein Opfer in München soll er gezielt ausgewählt haben: Die Frau vermietete Zimmer an wechselnde Untermieter – unter anderem auch an den Sohn des Angeklagten. So soll dieser erfahren haben, dass sie wohlhabend ist und immer viel Bargeld im Haus aufbewahrte. Für den Einbruch soll der Mann dann extra aus seiner bosnischen Heimat angereist sein. Für den Prozess sind 15 Tage angesetzt. Das Urteil soll Ende Oktober fallen.
Mit Material von dpa.
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