Ein Gebirgsfluss
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In Bayern sind 14 Typen von Quellen mit unterschiedlichen Lebensgemeinschaften bekannt. (Symbolbild)

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Quellen besser schützen: Es geht um Wasser und Lebensraum

Wie können Quellen besser geschützt werden? Antworten darauf will eine neue Broschüre des Landesamtes für Umwelt liefern. Denn der Ursprung von Wasser ist nicht nur für Tier- und Pflanzenarten essenziell.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

"Es kann eigentlich jeder etwas für den Quellschutz tun", erklärt Eva Schubert im BR-Interview. "Gemeinden, Naturschutzverbände und der normale Bürger." Letzterer könne beispielsweise an die Untere Naturschutzbehörde melden, wenn er eine verbaute Quelle findet, so Schubert, die beim Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) für den Quellschutz aktiv ist.

Der LBV will jetzt zusammen mit dem Bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber (FW) die Quellen im Freistaat besser schützen. Im oberfränkischen Eggolsheim im Landkreis Forchheim wurde deshalb eine neue Broschüre vorgestellt. Sie heißt "Quellen – einzigartig und schützenswert".

Quellen sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen

Kommunen, Bürgerinnen und Bürger sowie Land- und Forstwirtschaft können sich darin informieren, wie sie zur Verbesserung des stark gefährdeten, kleinflächigen Lebensraums beitragen können. Denn häufig werden Quellen nicht so behandelt, wie es die sensiblen Biotope benötigen. Wo sie zum Beispiel in Rohre gefasst, begradigt, verunreinigt oder betreten werden, leiden die Artenvielfalt und die Qualität des Wassers. Wenig Regen lässt zudem ganze Bachläufe austrocknen.

Im Einzugsgebiet von Quellen leben laut Umweltminister Glauber rund 700 verschiedene Pflanzen- und Tierarten, die eng an die gleichbleibenden Umweltbedingungen angepasst sind. Dazu gehören zum Beispiel Quellköcherfliegen oder Feuersalamander.

"Quellen und kleinen Bäche brauchen größere Aufmerksamkeit"

In Bayern sind 14 Typen von Quellen mit unterschiedlichen Lebensgemeinschaften bekannt. Quellwasser ist dem LBV zufolge konstant zwischen sieben und elf Grad warm und sehr sauerstoffhaltig. "Gerade unsere Quellen und kleinen Bäche brauchen größere Aufmerksamkeit. Damit wir und unsere Kinder auch in Zukunft noch genügend Wasser zur Verfügung haben, muss der Rückhalt des Wassers in der Fläche oberste Priorität haben", sagte der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer bei der Präsentation der Broschüre.

Eggolsheim wurde als Veranstaltungsort gewählt, weil sich dort eine renaturierte Quelle und mehrere seltene Kalktuffquellen befinden, um die sich der LBV seit dem Jahr 2001 im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Umwelt kümmert. Die Broschüre kann auch auf der Website des Landesamts für Umwelt aufgerufen werden.

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