In der Nicklheimer Fuizn strahlt die Sonne. Im Hintergrund ist der Aussichtsturm zu sehen, im Vordergrund ein kleiner Tümpel.
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Rosenheimer Stammbeckenmoore werden ausgezeichnet

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Rosenheimer Stammbeckenmoore werden ausgezeichnet

Rosenheimer Stammbeckenmoore werden ausgezeichnet

Bis vor 16 Jahren wurde dort noch Torf gestochen, nun werden die Rosenheimer Stammbeckenmoore als Ramsar-Gebiet ausgezeichnet – und erhalten damit den Status "Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung". Für das Moor heißt das: Schutz und Förderung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Moore speichern Wasser, verbessern die Wasserqualität und bringen Kühlung in heißen Sommern. In intaktem Zustand leisten sie als langfristige Kohlenstoffspeicher einen höheren Beitrag zum Klimaschutz als jedes andere Ökosystem in Deutschland.

Heimat für seltene Pflanzen und Tiere

Die Rosenheimer Stammbeckenmoore oder die Nicklheimer und Bad Feilnbacher Fuizn - wie die Einheimischen sie liebevoll nennen - sind Teil eines der größten Moorkomplexe Süddeutschlands. Sie beherbergen gefährdete Pflanzenarten wie den fleischfressenden Sonnentau. Außerdem bieten sie Rückzugsorte für vom Aussterben bedrohte Vogel-, Libellen- , Schmetterlings- und Heuschreckenarten.

Zertifikat wird selten vergeben

Die Nicklheimer Fuizn ist das 35. Ramsar-Gebiet in Deutschland. In Bayern gibt es 9 Feuchtgebiete, die das Zertifikat bekommen haben und weltweit gibt es nur 2.400 Ramsar-Gebiete. Dass sich die Nicklheimer und die Bad Feilnbacher Fuizn hier nun einreihen dürfen, findet Landrat Otto Lederer eine unglaublich hohe Auszeichnung. 1.000 Hektar der Nicklheimer Fuizn sind nun Ramsar-Gebiet.

Würdigung der Fuizler

Die Auszeichnung ist auch ein großes Lob für das Engagement vieler Bürger in der Gemeinde Raubling. Die Fuizler, ein Verein, kümmert sich um den Erhalt. Harry Rosenberger von der Gemeinde Raubling betreut das Gebiet und bietet Führungen an. Er freut sich zum einen über das Prädikat, aber für ihn ist es auch ein zweischneidiges Schwert.

Hohe Sensibilität der Wanderer ist nötig

Laut Harry Rosenberger gibt es immer wieder Wanderer, die die Wege im Moor verlassen und dadurch brütende Vögel stören oder Pflanzen zertreten. Auch Müll müsse immer wieder eingesammelt werden. Dabei ist das Verlassen der Wege in der Fuizn gar nicht so ungefährlich, da es hier viele Kreuzottern gibt. Warnschilder warnen zwar vor den Schlangen, aber andere Schilder würden ja auch nicht berücksichtigt, kritisiert Moorführer Rosenberger.

50 Jahre Ramsar

Die Ramsar-Konvention von 1971 ist eines der ältesten internationalen Abkommen zum Naturschutz. In Bayern gibt es bisher nur neun ausgezeichnete "Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung", in ganz Deutschland nur 35. Die Nicklheimer und Bad Feilnbacher Fuizn gehören jetzt dazu und stehen damit in einer Reihe mit der französischen Camargue oder dem Donaudelta in Rumänien.

Torfstich bis vor 16 Jahren

Deutschland verpflichtet sich, die Rosenheimer Stammbeckenmoore dauerhaft zu erhalten und zu fördern. Noch bis 2005 wurde dort großflächig Torf für Blumenerde abgebaut. Seitdem wird die Fuizn wieder vernässt und renaturiert. Das Gebiet bei Rosenheim ist Teil eines der größten Moorkomplexe Süddeutschlands.

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