Eine Sausalitos-Gastwirtschaft in der Innenstadt von München.
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Die Gastrokette Sausalitos hat Insolvenz angemeldet.

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Sausalitos ist pleite: Gastrokette stellt Insolvenzantrag

Sausalitos ist pleite: Gastrokette stellt Insolvenzantrag

Die schwache Konjunktur und die Folgen der Corona-Pandemie belasten die Gastronomie. Die für riesige Cocktails und mexikanisches Essen bekannte Kette Sausalitos hat einen Insolvenzantrag gestellt. Allerdings sollen die Geschäfte vorerst weiterlaufen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Restaurant- und Cocktailbar-Kette Sausalitos mit rund 40 Filialen hat Insolvenzantrag gestellt. Grund für die Pleite sei der Rückgang der Gästezahlen seit der Corona-Pandemie gewesen. Dazu sei die jahrelange schwache Konjunktur in Deutschland gekommen, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Schuster. Der Betrieb werde aber fortgeführt, die Filialen blieben für die Gäste geöffnet. Ziel sei, zeitnah einen Investor zu finden.

Löhne und Gehälter bis Ende Mai gesichert

Wie aus einem Beschluss des Amtsgerichts München hervorgeht, hat Sausalitos für die Gesellschaften Sausalitos Holding GmbH, Sausalitos Heumarkt 67 GmbH, Sausalitos Aachen GmbH sowie Sausalitos Norddeutschland GmbH sowie weitere Gesellschaften Insolvenzanträge gestellt.

Die Löhne und Gehälter der mehr als 1.000 Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld für drei Monate bis einschließlich Ende Mai gesichert. Durch Franchisenehmer betriebene weitere Standorte seien von den Insolvenzverfahren nicht direkt betroffen.

Auswirkungen der Corona-Pandemie noch spürbar

Der vorläufige Insolvenzverwalter Schuster verwies auf das "geänderte Kundenverhalten seit der Corona-Pandemie" und damit verbundene Gästerückgänge. Einnahmen und die Rentabilität der Sausalitos-Gruppe seien zurückgegangen.

Noch vor dem ersten Corona-Lockdown mussten Restaurants ab 18 Uhr schließen, ab dann galt: Essen to go. Nach der Wiedereröffnung schreckten Masken- und Listenpflicht viele Gäste ab. Die Politik versuchte, mit gesenkter Mehrwertsteuer zu helfen: Der reguläre Satz sank von 19 auf 16 Prozent, der Ermäßigte von 7 auf 5. Seit dem 1. Januar 2024 gilt für Speisen in der Gastronomie wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, das hat oft höhere Preise für die Kundschaft zur Folge

Das Umsatzniveau aus der Zeit vor der Corona-Pandemie haben viele Gastgewerbe in Deutschland bis heute nicht erreicht.

Neuer Investor gesucht

Sausalitos habe "ein sehr gutes, junges Image in Deutschland" und sei "Marktführer im mexikanisch-amerikanischen Gastro-Bar-Konzept", erklärten die Geschäftsführer. Der Insolvenzverwalter sucht nun einen neuen Investor.

Firmengründer Thomas Hirschberger hatte 1994 sein erstes "Sausalitos" in Ingolstadt gegründet, die Kette aber bereits 2014 an Investoren verkauft. In Bayern gibt es drei Filialen in München, außerdem in Augsburg, Landshut, Nürnberg, Passau und Regensburg.

Mit Informationen von DPA, AFP und Reuters.

Im Video: Probleme in der Gastronomie verschärfen sich

Person trägt zwei Teller mit Wiener Schnitzel
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Gastro in der Krise

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