Das Flüchtlingsschiff MS Rossini soll im Februar wieder zurück nach Bach an der Donau in den Landkreis Regensburg verlegt werden. Das hat das Landratsamt Regensburg am Montagnachmittag mitgeteilt.
Hotelschiff anstatt Turnhallen
Die Unterbringung von Asylsuchenden auf der MS Rossini habe sich bisher bewährt, hieß es. Sie verhindere, dass bereits jetzt schon Turnhallen in Anspruch genommen werden müssten. Daher beabsichtigt das Landratsamt, die MS Rossini ab Februar wieder in Bach an der Donau zu stationieren.
Schiff muss aus rechtlichen Gründen ablegen
Derzeit liegt das Schiff bei Donaustauf, wohin es erst im August verlegt worden war. Diese Anlegestelle könne aber aus rechtlichen Gründen nur bis kommenden Februar genutzt werden, so das Landratsamt. Die Fachberatung Fischerei des Bezirks Oberpfalz habe nur eine Nutzung des Anlegers Donaustauf außerhalb der Laichzeit der Fische zugelassen. Dies war schon bei der Verlegung im August bekannt.
Befürchtete Konflikte mit Einheimischen blieben bisher aus
Seit Anfang Februar dieses Jahres dient das Hotelschiff als schwimmende Asyl-Notunterkunft. Zum damaligen Zeitpunkt war das Flüchtlingsschiff umstritten. Viele Bürger von Bach waren bereits vor Ankunft des Schiffes verunsichert, ob die kleine Gemeinde 200 Flüchtlinge verkraften könne und ob es zu Konflikten kommen würde. Nach sechs Monaten zeigte sich: Es ist ruhig geblieben.
Da Landrätin Tanja Schweiger (Freie Wähler) den Bürgern versprochen hatte, dass das Schiff nach einem halben Jahr wieder ablegen würde, wurde es im August nach Donaustauf verlegt. Jetzt soll es aus oben genannten Gründen wieder nach Bach kommen.
Weniger soziale Spannungen auf dem Schiff
Die Nutzung des Schiffes als Flüchtlings-Notunterkunft ist laut Landratsamt auch aus organisatorischer Sicht eine gute Lösung, da es mit dem Reeder nur einen Ansprechpartner gibt. Der Reeder kümmert sich um Kabinenbelegung, Verpflegung, Reinigung der Gemeinschaftsflächen oder auch um die Sicherheit. Mit eigenem Personal wäre das nicht mehr zu stemmen, hieß es. Die Kabinen werden von den Bewohnern selbst gereinigt.
Die Unterbringung in Doppelkabinen reduziere die Gefahr sozialer Spannungen und hat daher, so die bisherigen Erfahrungen, deeskalierende Wirkung, sagte ein Sprecher vom Landratsamt dem BR. Auch das relativ große Platzangebot auf dem Schiff wirke sich günstig auf die soziale Gesamtsituation aus. Das Bordpersonal sorge für geordnete organisatorische Abläufe. Es gebe einen Ansprechpartner an Bord, der arabisch spreche, und der sich um die Alltagsdinge der Bewohner kümmere, so der Sprecher.
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