Die betroffene Diesellok.
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Die betroffene Diesellok.

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Schon wieder Rauch aus einer Lok der Südostbayernbahn

Auf der Bahnstrecke München-Mühldorf kam es erneut zu starker Rauchentwicklung einer Diesellok. Verletzt wurde niemand. Erst vor zwei Tagen hatte nur ein paar Kilometer weiter eine Lok gebrannt. Einen Zusammenhang gibt es offenbar nicht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen kam es auf der Strecke München-Mühldorf zu Problemen mit Dieselloks. Am Mittwoch hatte bei Markt Schwaben eine Diesellok gebrannt und am Donnerstag kam es nur ein paar Kilometer weiter bei Walpertskirchen zu einer starken Rauchentwicklung. Zum Glück wurde hier niemand verletzt. Die Bahnstrecke München-Mühldorf war lange gesperrt - am späten Abend wurde sie wieder freigegeben. Der betroffene Diesellok-Typ wird jetzt bei der Südostbayernbahn nicht mehr eingesetzt.

Öl war aus einem Tank ausgelaufen

Betroffen war der Zug, der 17:38 Uhr ab München Ost über Mühldorf nach Simbach fährt. Der beliebte Pendlerzug blieb bei Walpertskirchen stehen, zuvor hatte sich starker Rauch aus der Lok entwickelt, der sich dann in den Zug hinein ausbreitete. Die Ursache war laut Bundespolizei ein technischer Defekt. Öl sei aus einem Hydraulikschlauch ausgelaufen und habe zu der Rauchentwicklung geführt.

Keine Evakuierung

Um 18:28 Uhr sei die Alarmierung mit dem Einsatzgrund "Brand Personenzug" gekommen, vor Ort habe sich herausgestellt, dass sich 300 bis 400 Personen darin befanden, so Scholz. Es habe jedoch keine Gefahr bestanden, verletzt wurde niemand. Die Passagiere aus dem ersten Wagon wurden untersucht, eine Person musste medizinisch versorgt werden, konnte aber dann die Fahrt fortsetzen. Eine Evakuierung war nicht notwendig, die Passagiere wurden nach hinten geleitet.

Feuerwehr: "Es hat nichts gebrannt"

Vor Ort stellte sich auch für die Feuerwehr heraus, dass keine Gefahr bestand. "Es hat nichts gebrannt und wir waren relativ schnell wieder weg“, sagt der Kreisbrandrat von Erding, Willi Vogl. Etwa 120 Feuerwehrleute waren da, die Feuerwehren von Walpertskirchen und Hörlkofen blieben noch vor Ort, nachdem die anderen abgezogen werden konnten.

Fünf Stunden Fahrt von München nach Simbach

Beim Großeinsatz waren insgesamt etwa 50 Rettungsdienstmitarbeiter im Einsatz und 120 Feuerwehrleute. Nach eineinhalb Stunden konnte die Lok getauscht werden und um circa 20:30 Uhr wurde der Einsatz beendet. Der Zug war drei Stunden lang gestanden und hat von München Ost bis Simbach circa fünf Stunden gebraucht, eine lange Fahrt für die vielen Pendler. Die zwei Schaffner hatten die Situation laut einer Pendlerin sehr gut im Griff, die Stimmung unter den Passagieren sei ruhig gewesen.

Polizei: Kein Zusammenhang der beiden Vorfälle

Laut Bundespolizei ist ein Zusammenhang mit der brennenden Lokomotive vom Vortag nicht erkennbar. Die für den Bahnbetrieb zuständige Bundespolizeiinspektion München hat Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Südostbayernbahn sperrt Loks einer bestimmten Baureihe

Nach BR-Informationen sind Dieselloks der Baureihe 218 mit einem MTU-Motor betroffen, die seit Jahrzehnten im Einsatz sind. Diese Lokomotiven sind jetzt bei der Südostbayernbahn gesperrt. Vertreter der Herstellerfirma sind vor Ort.

Besonders spektakulär war der Brand eine Lok im Januar in Freilassing. Die Geisterfahrt der Diesellok endete im Bahnhof von Freilassing an einem Prellbock. Verletzt wurde auch da zum Glück niemand.

Die Südostbayernbahn (SOB) passt nun den Fahrplan auf der Strecke München Hauptbahnhof – Mühldorf vorübergehend leicht an. Denn wegen der Loksperrungen stehen vorübergehend weniger Züge für den laufenden Betrieb zur Verfügung.

Ziel sei ein stabiles und verlässliches Angebot für die Fahrgäste, teilt die Südostbayernbahn mit. Auf der Strecke München – Mühldorf entfallen zunächst bis zum 10. Februar einzelne Verbindungen. Rund 90 Prozent aller Züge seien aber weiterhin planmäßig unterwegs. Teilweise verkehren die Züge der Linien RB/RE 4/41 mit weniger Zugteilen. Auch prüft die SOB, ob Fahrzeuge aus anderen Regionen eingesetzt werden können. Fahrgäste werden gebeten, sich vor der Reise über Zugausfälle und Planänderungen zu informieren, etwa im Internet unter www.suedostbayernbahn.de.

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