Es gilt als das derzeit größte Straßenbauprojekt in Schwaben: Die B16- und B472-Umfahrung für Marktoberdorf mit dem neuen Tunnel in Bertoldshofen. Zum Abschluss der fast vierjährigen Bauarbeiten findet am Samstag, 19. November, ab 11 Uhr ein großes Fest am und im Tunnel statt.
Tag des Offenen Tunnels – Feier wegen Verkehrsentlastung
Insgesamt 74 Millionen Euro kostet das Bauprojekt. Mit der Umfahrung und dem Tunnel sollen die B16 und die B472 besser an die B12 angebunden und Marktoberdorf sowie Bertoldshofen von mehr als 10.000 Autos pro Tag entlastet werden. Zum Abschluss der Bauarbeiten am Herzstück – dem 600 Meter langen Tunnel – lädt das Staatliche Bauamt zu einem Tag des Offenen Tunnels ein.
Maschinen, Tunnel-Technik und große Party
An verschiedenen Stationen können sich die Besucher in der Röhre über die Tunneltechnik und den aufwendigen Bau informieren. Die Straßenmeisterei präsentiert die Maschinen zum Tunnelunterhalt und bei einem Festakt mit Verkehrsminister Christian Bernreiter soll der Tunnel auch den kirchlichen Segen bekommen. Am Abend ist eine große Tunnel-Party vorgesehen. Beim ersten Tag des Offenen Tunnels im Januar 2020 kamen mehrere Tausend Besucher.
Checks und Abnahmen vor Verkehrsfreigabe
Bis die Autos durch den Tunnel rollen, wird es aber noch dauern: Vor der Verkehrsfreigabe stehen noch Sicherheits-Checks, ein Probebetrieb ohne Verkehr, Abnahmen und die Einweisung der Rettungskräfte in die Sicherheitstechnik an. Laut dem Staatlichen Bauamt soll der Tunnel aber noch vor Weihnachten für den Verkehr freigegeben werden.
Verzögerungen wegen Diebstahls, Corona und harten Gesteins
Eigentlich hätte das Straßenbauprojekt schon im Herbst 2021 abgeschlossen sein sollen. Doch das unerwartet harte Gestein, Corona und ein groß angelegter Kupferkabelklau auf der Tunnelbaustelle sorgten für die Verzögerung von einem Jahr.
Trasse war schon lange geplant
Das Bauprojekt "Umfahrung Marktoberdorf" hat eine jahrzehntelange Geschichte und war nicht unumstritten: Gegen die Trassenführung, deren Planung bis in die 1980er-Jahre zurückreicht, hatten Anwohner geklagt. 2016 wies der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die Klage jedoch ab.
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