Ein Korb mit verschiedenen Gemüsen
Bildrechte: BR/Lisa Hinder

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So fällt die Ernte-Bilanz der bayerischen Landwirtschaft aus

Am Sonntag ist Erntedank. Vor dem Fest zieht die bayerische Landwirtschaft traditionell Bilanz. Das Wetter habe sehr an den Nerven der Bauern gezehrt, sagte Landwirtschaftsministerin Kaniber. Was aber ist unter dem Strich tatsächlich herausgekommen?

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag am .

Zum Erntedankfest am kommenden Sonntag ziehen Landwirte, Obstbauern und Winzer im Freistaat traditionell Bilanz. Auf ein kühles Frühjahr folgten trockene Wochen, bevor es im August wieder häufig regnete. Was also gedieh gut auf Bayerns Feldern oder Bäumen, wo gab es Probleme?

Getreide unter langjährigem Durchschnitt

Nach den Zahlen des Landesamts für Statistik wurden rund 6,2 Millionen Tonnen Getreide geerntet – das sind 1,2 Prozent mehr als im besonders trockenen und heißen Sommer des Vorjahres, aber ein Minus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 2017 bis 2022. Rund 3,8 Millionen Tonnen davon sind Brotgetreide, wie zum Beispiel Weizen. Zu schaffen machte vielen Landwirtinnen und Landwirten der Regen im August, der die Ernte erschwerte.

Aber auch das Frühjahr hatte es in sich. "Die Witterung im Frühjahr hat insgesamt sehr an den Nerven unserer Landwirtinnen und Landwirte gezehrt", sagte Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) im Juli bei der traditionellen Ernte-Pressefahrt. "Wegen ergiebiger Niederschläge im April und Anfang Mai gab es nur wenige Zeitfenster für Feldarbeiten." Mitte Mai folgte dann eine lange Trockenphase: "Diese hat das Wachstum der Kulturen gehemmt."

Kartoffelernte: Über 100 Kilo pro Kopf

Auf knapp 38.000 Hektar wuchsen in Bayern Kartoffeln, wie es im Pflanzenbauspiegel der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) heißt. Das ist ein Rückgang von etwa 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Erntemenge schätzt das Landesamt für Statistik auf 1,5 Millionen Tonnen – das ist ein Plus von 7,9 Prozent im Vergleich zu 2022. Rechnerisch könne jeder in Bayern lebende Mensch 109 Kilo heimische Kartoffeln essen.

Hopfenernte unterdurchschnittlich

33.000 Tonnen Ertrag erwarten die Experten des Landesamts für Statistik in diesem Jahr bei der Hopfenernte. Das seien zwar 11,5 Prozent mehr als 2022, aber noch immer 13,3 Prozent weniger als im mehrjährigen Durchschnitt. Rund 85 Prozent der Fläche für den Hopfenanbau Deutschlands liegen demnach in Bayern. Und hiervon entfallen 98 Prozent auf die Hallertau in Oberbayern, die als größtes Hopfenanbaugebiet der Welt gilt.

Deutlich weniger Äpfel

Wetterkapriolen haben auch die Obstbauern wieder einmal gebeutelt. Vor allem das kühle Frühjahr schadete einigen Obstsorten, später folgte extreme Hitze. Bei der Apfelernte in Bayern registriert das Landesamt für Statistik einen Rückgang beim Ertrag um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Etwa 29.300 Tonnen Äpfel dürften heuer geerntet werden. Dazu kommen etwa 3.700 Tonnen Birnen.

Theoretisch gibt es damit für jeden 2,2 Kilo Äpfel und 277 Gramm Birnen aus heimischem Anbau. Für Zwetschgen ist Franken das wichtigste Anbaugebiet, denn 90 Prozent der bayerischen Zwetschgen wachsen überwiegend in Unterfranken und in der Fränkischen Schweiz. Der Verein der Fränkischen Obstbauern registriert heuer eine durchschnittliche Ernte.

Weinbauern zufrieden

Insgesamt sei 2023 ein "solides, gutes Jahr" für die Weinbauern, sagte ein Sprecher des fränkischen Weinbauverbands: "Der Rest liegt nun in der Hand der Kellermeister." Für dieses Jahr erwarten die Experten rund 468.400 Hektoliter Wein aus Franken. Das wäre etwas mehr als vor einem Jahr und liegt in etwa im langjährigen Durchschnitt.

Mit Informationen von dpa.

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