Rund 30 Stunden hat in Waldmünchen im Landkreis Cham seit Anfang Dezember die Sonne geschienen - so wenig wie nirgends sonst in Deutschland. Damit erfüllt die Stadt das sogenannte Sonnen-Soll für den Winter erst zu 16 Prozent.
Tiefe Bewölkung hält sich im Winter
Für Lothar Bock vom Deutschen Wetterdienst ist das keine Überraschung: "Im Winter haben wir oft das Problem, dass die tiefe Bewölkung dominiert - also Hochnebel oder Nebel. Solche Wolkenarten können sich lange halten". Laut dem Experten kann es Zufall sein, dass gerade in Waldmünchen der Hochnebel besonders hartnäckig war und sich länger als in anderen Regionen hielt. "Das kann im nächsten Jahr wieder anders sein", so Bock.
Chance auf mehr Sonne in zweiter Winterhälfte
Waldmünchen kann sich aber auch in diesem Winter dem langjährigen Mittel an Sonnenstunden noch nähern. In der zweiten Winterhälfte würden die Tage wieder etwas länger, damit steige auch die Wahrscheinlichkeit auf mehr Sonnenstunden. Die erste Hälfte des Winters sei generell etwas sonnenscheinärmer als die zweite Winterhälfte.
Bürgermeister überrascht: Stadt hat Sonne im Motto
Der Bürgermeister von Waldmünchen, Markus Ackermann (CSU), sagte dem BR, dass sein Ort gefühlt nicht besonders dunkel war. Ackermann war überrascht von der Wetter-Auswertung. Sogar das Stadtmotto sei "sonnenklar" und die Einwohner hätten gute Laune laut Bürgermeister. Ackermann ist auch optimistisch, denn es gäbe schon Präventivmaßnahmen in seiner Stadt gegen den tristen Winter.
"Wir haben von Seiten der Stadt versucht, für Atmosphäre zu sorgen. Zum Beispiel haben wir die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt erneuert. Wir haben einen sehr schönen Marktplatz und ein weihnachtliches Hüttendorf geschaffen, wo die Künstler aus der Region ihre Produkte anbieten konnten. Das wurde entsprechend in Szene gesetzt und illuminiert, sodass da ganz gute Atmosphäre war", so Waldmünchens Bürgermeister.
Am meisten Sonne auf der Zugspitze
Unter den fünf dunkelsten Orten des bisherigen Winters rangiert auch die Oberpfälzer Stadt Weiden mit bislang 35 Sonnenstunden. Zum Vergleich: Schwandorf beispielsweise hatte bislang 46, Regensburg 49 und Straubing 66 Sonnenstunden. Am meisten Sonne in Bayern hatte in der ersten Winterhälfte die Zugspitze mit knapp 203 Sonnenstunden.
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