Archäologen haben in Zeholfing im Landkreis Dingolfing-Landau einen der größten mittelalterlichen Dorffriedhöfe Bayerns entdeckt. Die Wissenschaftler erhoffen sich von dem Fund auch neue Erkenntnisse zur Lebensweise der Menschen im frühen Mittelalter.
Skelette bei Bauarbeiten entdeckt
Die Skelette sind überwiegend in einem erstaunlich guten Zustand und könnten unser Wissen über die Lebensweise im frühen Mittelalter in Bayern deutlich erweitern. Entdeckt wurden sie bei Bauarbeiten unmittelbar neben dem bestehenden aktuellen Friedhof in Zeholfing bei Landau. Die Skelette stammen aus der Zeit zwischen dem 8. und 14. Jahrhundert und sollen jetzt mit modernsten wissenschaftlichen Methoden anthropologisch untersucht werden.
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Erste Spuren gehen bis in die Jungsteinzeit zurück
Kreisarchäologe Florian Eibl zum Bayerischen Rundfunk: "Im Idealfall werden wir aus diesen Bestattungen Informationen zu zum Gesundheitszustand, zur Ernährungswiese aber auch zur Mobilität dieser ländlichen Bevölkerung erfahren." Fest steht: In Zeholfing bei der Stadt Landau an der Isar stand bereits im achten Jahrhundert ein Kirchenbau mit Friedhof. Zu einer Zeit, als es beispielsweise München noch gar nicht gab. Die ersten Siedlungsspuren in der Gegend um Zeholfing gehen sogar auf die Jungsteinzeit zurück.
Dingolfings Landrat Werner Bumeder (CSU) wertete den Fund bei der Pressekonferenz als weiteren Beweis für die Standortqualität. Wörtlich sagte er lächelnd: "Das muss ein guter Platz sein. Weil sich die die Menschen hier schon vor Jahrtausenden angesiedelt haben und immer noch da sind und sich wohl fühlen."
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