Ab 22 Uhr war Schluss: Polizeibeamte und ein Sicherheitsdienst haben am Freitag- und Samstagabend die nächtliche Sperrung des Mainkais in Würzburg durchgesetzt. Schätzungen der Polizei zufolge waren an beiden Abenden jeweils bis zu 500 Personen vor Ort.
"Es war eine unproblematische Räumung", sagte ein Polizeisprecher auf BR-Anfrage. Viele hätten den Bereich bis 22 Uhr selbstständig verlassen. Die übrigen hätten sich kooperativ gezeigt und seien nach der Aufforderung durch die Polizeibeamten ebenfalls friedlich gegangen. Auch aus Sicht der Stadt funktionierte die Sperrung des Kranenkais problemlos.
Verlagerung der Feiernden an andere Orte befürchtet
Die Sperrung des Mainkais sorgte im Vorfeld für Kritik – es wurde befürchtet, dass sich die Feiernden dann einfach an einen anderen Ort, etwa den Ringpark oder den Graf-Luckner-Weiher, verlagern. Laut Polizei habe es aber keine größeren Ansammlungen im übrigen Stadtbereich gegeben. An der Räumung beteiligt waren Beamte der Polizeiinspektion Würzburg Stadt sowie Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei. Auch am kommenden Wochenende werde die Polizei wieder abends vor Ort sein, um die Sperrung des Gebiets ab 22 Uhr durchzusetzen.
Müll bleibt am Wochenende liegen
Die Sperrung ist eine Konsequenz der Stadt Würzburg, weil es dort an der "Partymeile" entlang des Mains zuletzt immer wieder Probleme mit feiernden Jugendlichen gegeben hat. Anwohner beschwerten sich über Ruhestörung, außerdem haben Feiernde frisch bepflanze Blumenrabatten entlang des Mains vollständig zerstört und jede Menge Müll zurückgelassen.
Um ein Zeichen zu setzen, wurden die Grünanlagen an diesem Wochenende auch nicht vom Müll befreit. Mitarbeiter des Gartenamtes hätten jedes Wochenende mehrfach in den Grünanlagen tonnenweise den Abfall der Feiernden eingesammelt, den diese in den Teilbereichen der Kurt-Schumacher-Promenade und am Graf-Luckner-Weiher liegen ließen. Auf die Aktion wird mit einem Plakat hingewiesen: "Wir haben dieses Wochenende frei! Ihre Stadtgärtner und Stadtreiniger", steht darauf.
200 Pizza-Kartons zwischen Hauptbahnhof und Altem Kranen
Laut Stadt sind allein an der Kurt-Schuhmacher-Promenade circa 15 Kubikmeter Müll liegen geblieben. Die Mitarbeiter des Gartenamts haben nach dem Wochenende außerdem knapp 200 Pizzakartons zwischen dem Hauptbahnhof und dem Alten Kranen eingesammelt. Die meisten Bürger hätten ihren Abfall laut Stadt aber in die bereit gestellten Mülltonnen geworfen. "Wenn eine Tonne voll ist, legen manche ganz ordentlich Kartons oder Tüten daneben. Andere betrachten dies aber auch als Freibrief nun den Müll überall entsorgen zu dürfen", sagt Gartenamtsleiter Helge Bert Grob. "Null Verständnis haben wir, wenn sogar vor Kinderspielplätzen nicht Halt gemacht wird und hier Flaschen landen oder gar die Notdurft verrichtet wird."
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