Der Vion-Schlachthof in Landshut
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Stadt Landshut übt massive Kritik an Landshuter Schlachthof

Seit Jahren steht der Landshuter Schlachthof der Firma Vion immer wieder in der Kritik. Jetzt hat die Landshuter Stadtspitze einen Brief an die Geschäftsführung des Unternehmens geschrieben. Darin ist von einem Imageschaden die Rede.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz (parteilos) und der zweite Bürgermeister Thomas Haslinger (CSU) üben massive Kritik an der Betreiberfirma des örtlichen Schlachthofs. Putz und Haslinger haben sich deswegen mit einem gemeinsamen Brief an den Geschäftsführer der Firma Vion SBL, Franz Beringer, gewandt.

Tierschutzbeauftragter kaum zu verstehen

Auslöser für diesen Schritt war eine Sitzung des städtischen Umweltsenats Anfang Oktober. Ein vom Schlachthof benannter Tierschutzbeauftragter sollte hier Stellung zu einem Vorfall im April beziehen, als es wegen eines Warnstreiks am Schlachthof zum Rückstau von schlachtreifen Schweinen kam. Aufgrund "erheblicher sprachlicher Defizite" und deswegen "kaum verständlicher" Äußerungen sei das jedoch nicht möglich gewesen. "Nötige kritische Nachfragen" habe der Tierschutzbeauftragte kaum beantworten können. Unmut unter den Senatsmitgliedern, Beschwerden und erhöhte mediale Aufmerksamkeit waren die Folge.

Schwerer Imageschaden auch für die Stadt

Oberbürgermeister Putz und Haslinger, der auch Vorsitzender des Umweltsenats ist, sehen darin einen "neuerlichen, schweren Imageschaden" für den Schlachthof "und damit mittelbar auch für die gesamte Stadt". Beide kritisieren deswegen "in aller Form und in der gebotenen Schärfe" die Auswahl des Tierschutzbeauftragten. Das Verhalten des Schlachthofbetreibers sei "eine kaum verhohlene Missachtung und Geringschätzung demokratisch gewählter Institutionen".

Immer wieder Negativ-Schlagzeilen

Der Schlachthof Vion wurde in den vergangenen Jahren mehrfach für die herrschenden Arbeitsbedingungen kritisiert, erst am vergangenen Freitag kam es zu einem erneuten Streik. Dass unter den Folgen in erster Linie Tiere zu leiden hätten, stelle nun einen "weiteren negativen Höhepunkt" dar. Von Geschäftsführer Beringer erwarten Oberbürgermeister Putz und der zweite Bürgermeister Haslinger nun die Widerherstellung aller „erforderlicher Voraussetzungen“ für eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt. Dem BR sagte Haslinger: "Die Hand bleibt ausgestreckt." Die Firma Vion wurde um eine Stellungnahme gebeten. Am Freitag äußerte sich das Unternehmen nicht zu der Kritik.

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